Die Vielfalt an Kreditkarten ist groß, es gibt in jenem Bereich unterschiedliche Möglichkeiten zu ganz verschiedenen Konditionen. Die Ursache ist, dass die Besitzer der Karte ganz verschiedene Anliegen haben – und genauso unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen.
Es ist aus diesem Grund sehr wichtig, sich vor dem jeweiligen Vertragsabschluss bei der Bank zu informieren, ehe ein wirklich passendes Angebot gefunden werden kann. Im Allgemeinen werden die Karten in erster Linie nach der Art und Weise der Abrechnung unterschieden, aber auch zusätzliche Leistungen können bei der Auswahl von Bedeutung sein.
Seit der ersten Kreditkarte im Jahre 1894 in Amerika gibt es heute vier Modelle. Diese einzelnen Kreditkartenarten werden dabei anhand der Abrechnungssysteme unterschieden.
Die Charge-Kreditkarten
Die Charge-Kreditkarten werden vor allem in Deutschland am zahlreichsten ausgegeben.
Eine wichtige Voraussetzung dafür ist eine hinreichende Bonitätsprüfung sowie eine positive Schufa-Auskunft. In Abhängigkeit von der Bonität wird ein spezifischer Rahmen vergeben, innerhalb dessen der Inhaber verfügen kann. Dabei erfolgt die Abrechnung der Umsätze einmal pro Monat, wobei das dazugehörige Kartenkonto über das Girokonto des Karteninhabers wieder gänzlich ausgeglichen werden muss.
Mit dieser Karte ist jedoch keine individuelle Ratenzahlung möglich.
Die am häufigsten in Österreich verwendete Art der Kreditkarte ist ebenfalls die Chargekarte. Bei dieser bekommt der Inhaber monatlich eine Abrechnung, über jene mit der Karte gezahlten Leistungen und Waren. Im Anschluss muss dieser den fälligen Abrechnungsbetrag bezahlen. Der Kunde bekommt somit einen Zahlungsaufschub, welcher nichts anderes ist als ein zinsloses und kurzfristiges Darlehen.
Um die Überschuldung zu vermeiden, wird bei der Karte ein monatliches Limit festgelegt. Bei manchen Karten lässt sich durch Überweisungen auf das Konto der Kreditkarte ein positiver Saldo erreichen, wodurch sich der Rahmen der Verfügung natürlich erhöht. Ebenso können Guthabenzinsen in einem solchen Fall möglich sein.
- Bei einer Charge-Card handelt es sich daher um eine Kreditkarte, die zwar einen Kreditrahmen besitzt, die Abrechnung erfolgt allerdings in einer monatlichen Gesamtsumme. Für den Zeitraum bis zur Abrechnung werden den Kunden keine Zinsen berechnet.
- So ist es bei dieser Karte nicht möglich eine Zahlung in Raten vorzunehmen. Verfügen die Inhaber der Karte nicht über ein hinreichendes Guthaben auf dem angeschlossenen Girokonto, dann wird der Dispositionskredit beansprucht. Für diesen werden den Kunden dann die üblichen Zinsen berechnet.
Aktuelle Hinweise zum Thema „Welche Karte ist die Richtige?“ bietet der Artikel auf den Seiten der Arbeiterkammer an dieser Stelle an.
Die Prepaid-Kreditkarten
Ein weiterer Typ der Kreditkarten sind die schufafreien bzw. die Prepaid-Kreditkarten. Anders als bei Revolving- oder Charge-Kreditkarten wird hierbei kein Kredit vergeben, daher ist keine Bonitätsprüfung oder eine Schufa-Auskunft nötig. Auf das Kreditkartenkonto kann der Inhaber der Karte ein Guthaben in einer beliebigen Höhe einzahlen und kann innerhalb jenes Rahmens die Karte als Zahlungsmittel verwenden. Wenn das Guthaben leer ist, können damit keine Zahlungen mehr ausgeführt werden.
- Daher gibt es kein Risiko einer Überschuldung. Empfehlenswert sind diese Prepaid-Kreditkarten daher vor allem für Studenten, Personen im Insolvenzverfahren oder für Arbeitslose. In der Funktionsweise allerdings gibt es keinen Unterschied zu Revolving- oder Charge-Kreditkarten.
- Der Verfügungsrahmen erfolgt bei der Karte auf Guthabenbasis. Hiermit ist jedoch keine individuelle Ratenzahlung möglich.
Mit der Maestro-Kreditkarte von V Pay oder Mastercard von Visa existieren aber zugleich zwei in Österreich und Deutschland bekannte Alternativen zu einer EC-Karte. Während die Maestro Card von vielen Händlern und Unternehmen weltweit akzeptiert wird, ist jenes als technisch sicherer geltende V Pay vor allem auf Europa beschränkt.
Bei den Prepaid-Kreditkarten entfällt jener wichtige Vorteil eines zinslosen Kredites ebenfalls, dafür bieten diese die klassischen Vorteile der regulären Kreditkarten, wie auf der ganzen Welt Akzeptanz oder die Möglichkeit, Einkäufe im Netz bei ausländischen Anbietern mit dieser Karte zu bezahlen.
Um diese Prepaidkarte verwenden zu können, muss also vorher ein Guthaben auf die Kreditkarte aufgeladen werden. Entsprechend steht auch nur stets so viel Kapital zur Verfügung, wie davor eingezahlt wurde. So ist ein Überziehen damit nicht möglich. Die Prepaidkarten sind besonders optimal für Jugendliche oder für Menschen mit geringer Bonität geeignet, denn auf diese Weise haben auch diese die Möglichkeit, ohne Schufa die Kreditkarte zu bekommen. Da kein Rahmen eingeräumt wird, ist ein negativer Schufa-Eintrag ebenfalls hier kein Problem, denn zugleich findet keinerlei Bonitätsprüfung statt.
Die Revolvingkarte
Eine weitere Art der Kreditkarte ist eine Revolvingkarte. Diese gestattet es dem Karteninhaber, den fälligen Gesamtbetrag monatlich in Raten zu bezahlen. Die Höhe dieser Rate kann ein vereinbarter Betrag oder ein definierter Prozentsatz des Umsatzes sein.
Weil ein Kreditkartenkonto in einem solchen Fall einen negativen Kontosaldo aufweist, fallen dafür zugleich Zinsen an. Der Zinssatz für einen Revolvingkredit wird hierbei von der Bank bestimmt und fällt in aller Regel ziemlich hoch aus. Außerdem gewährt die Bank den Kredit lediglich innerhalb eines festen Rahmens, welcher von der Bonität des Karteninhabers abhängt.
- Bei einer Revolvingkarte kann der Karteninhaber in aller Regel durch die Überweisung das Konto wieder ausgleichen.
- Ausnahmslos lässt sich die Revolvingkarte ein wenig flexibler einsetzen als die Chargekarte, jedoch können dabei hohe Kosten durch Zinszahlungen entstehen, wenn der Kreditrahmen gänzlich ausgenutzt wird.
- Die Revolvingkarte sollte deshalb die Möglichkeit bieten, den Kontosaldo der Karte zum Monatsende stets völlig auszugleichen.
Revolving-Kreditkarten sind in den USA besonders stark verbreitet, aber auch in Österreich erfreuen die Kunden sich immer mehr an diesen Kreditkarten. Von den Charge-Karten unterscheidet sich eine solche Revolving-Card lediglich in der Art der Abrechnung. Sie erfolgt zugleich jeden Monat, jedoch hat der Karteninhaber die Möglichkeit, eine Zahlung in Raten mit einem definierten Zahlungsziel zu vereinbaren. Damit kann der Kreditbetrag nach den spezifischen Wünschen des Kreditkarteninhabers, ja nach Kreditwürdigkeit, zurückbezahlt werden. Bei dieser Karte gibt es eine Schufa-Prüfung und der Verfügungsrahmen ist bonitätsabhängig.
Die Debitkarte
Neben den wahren Kreditkarten gibt es noch andere Karten, welche von den Gesellschaften ausgegeben werden, bei welchen es sich jedoch nicht um Kreditkarten im eigentlichen Sinn handelt. Dies ist die Debitkarte.
- Bei der Debitkarte werden alle getätigten Umsätze der Karte gleich vom mit dem verbundenen Girokonto abgebucht. Dabei entfällt der Vorteil eines zinslosen Darlehens durch jene aufgeschobene Bezahlung. Außer der bargeldlosen Zahlung kann die Debitkarte zugleich verwendet werden, um Bargeld am Automaten abzuheben.
- Hierbei ist die bekannteste Debitkarte in Österreich und Deutschland die EC-Karte, die jedoch nicht von einer der bekannten Kreditkartengesellschaften ausgegeben wird. So gibt es verschiedene Debitkarten.
Diese spezielle Art einer Kreditkarte belastet das verbundene Girokonto direkt. Deshalb handelt es sich nicht um eine echte Kreditkarte. Als Debit-Kreditkarten werden jene Karten, vor allem in Amerika, bezeichnet, da diese die Logos der Karten-Gesellschaft auf sich tragen. Bei diesen Karten erfolgt eine Schufa-Prüfung und der Verfügungsrahmen wird als Guthabenbasis bestimmt. Eine individuelle Ratenzahlung ist hierbei nicht möglich.
Tipp: Als Unternehmer ist es sinnvoll, Kreditkarten-Zahlung anzubieten. Hierbei kann beispielsweise ein mobiles Kreditkarten Lesegerät eine gute Unterstützung sein. Wichtig ist es hierbei jedoch, verschiedene Anbieter, Kosten, Leistungen und Gebühren miteinander zu vergleichen, bevor man sich für einen Lesegeräte-Anbieter bzw. Zahlungspartner für Zahlungsabwicklungen entscheidet.
Die Zahlung mit Kreditkarten
Die Karteninhaber können als weltweit an Automaten Geld abheben und an vielen Stellen, wie Restaurants, örtlichen Läden, Hotels oder Tankstellen sowie im Internet bargeldlos zahlen. Je nach Kreditkartenkonditionen müssen diese dafür Gebühren bezahlen – oder nicht. Diese sollten bei ihrer Suche nach den Akzeptanzstellen auf die Logos der Karten-Organisationen achten oder zuvor online recherchieren.
Beim Bezahlen müssen die Inhaber die PIN in das Terminal der Kasse eingeben oder die eigene Identität durch die Unterschrift bestätigen. Dabei erfolgt die Abbuchung abhängig von dem Kartentyp entweder im Rahmen der monatlichen Abrechnung von dem verbundenen Girokonto oder des Karten-Inhabers oder direkt.
Durch die Kontaktlos-Funktionsweise können die Kunden mit der NFC-fähigen Kreditkarte auch ohne Unterschrift oder PIN bezahlen – jedoch ausschließlich bei einem Einkaufswert von weniger als 25 Euro. Über den Zahlbetrag von 25 Euro hinaus wird selbst beim kontaktlosen Bezahlen die Identifikation über die Unterschrift oder die PIN notwendig. Generell muss die Kreditkarte den Hinweis „payWave“ bzw. „PayPass“ bei Mastercard bei Visa enthalten oder ein WLAN-artiges Symbol mit Wellen aufweisen. Andere Gesichtspunkte wie Kreditrahmen, Zusatzleistungen und Gebühren unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter meist sehr stark.