Bausparen Vergleich in Österreich – Bausparkassen, Zinsen & Bausparprämie 2020

Die Zahl der Bausparverträge hat sich in den letzten 10 Jahren in der Alpenrepublik nur unwesentlich verringert. Waren es 2009 noch stolze 5.437.912, haben die Bausparkassen 2018 immerhin noch respektable 4.535.069 Verträge bedient.  Jetzt zum Bausparen Vergleich 2020 in Österreich und Bauspar Prämie 2020 informieren!

Zum Bausparen Vergleich in Österreich > Hier klicken

Zur Stunde halten die Österreicher bei einer Zahl von 4.420.760 Verträgen, wovon sich 4.240.113 im Ansparstadium und 180.647 im Ausleihungsstadium befinden. Die Summe der Bauspardarlehen hat sich im besagten Zeitraum gar leicht erhöht.

Betrug die Summe der aushaftenden Bauspardarlehen 2009 noch 11.410 Mio. EUR, ist ihr aktueller Wert 11.441 Mio. EUR. Aus diesen statistischen Daten erhellt, dass sich das Bausparen in Österreich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut.

 

Nicht von ungefähr. Die vergleichsweise hohen Zinsen im Verein mit der staatlichen Prämie und der gesetzlichen Einlagensicherung bürgen unstreitig für jene Sicherheit, nach der Otto Normalverbraucher lechzt.

Mit 4 Bausparkassen und 10 Produkten ist das Angebot dabei an sich überschaubar. Rund 90 Banken buhlen allerdings als Mittelsmänner mit einer aggressiven Verkaufspolitik um Kunden. Ein Vergleich der Angebote lohnt sich deshalb immer.

  • Bausparprämie Österreich 2020: Gemäß § 108 Abs. 1 EStG 1988 beträgt die Höhe der Bausparprämie für das Kalenderjahr 2020 1,5% der prämienbegünstigt geleisteten Bausparkassenbeiträge. Daher liegt die Bauspar Prämie 2020 in Österreich bei 18 €.

Über die Anfänge des Bausparens

Bausparen hat in Österreich eine lange Tradition. Seine Geburtsstunde und Blütezeit hat es wirtschaftlich angespannten Phasen zu verdanken. Es überrascht von daher nicht weiter, dass im Jahr 1929, dem Beginn der Weltwirtschaftskrise, die heutige start:bausparkasse den Anfang machte. Ihr folgte nur ein Jahr später die Wüstenrot Bausparkasse. Die Gründung der s Bausparkasse fällt hinwiederum in die Zeit des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg.

Den ultimativen Kick erlebte das Bausparen in Österreich freilich mit der Verabschiedung des neuen Einkommensteuergesetzes 1972. Dieses garantierte allen Sparern eine einkommensunabhängige staatliche Prämie.

Angesichts der fixen Höhe von 4,5 % ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich das Bausparen rasch zur beliebtesten Anlageform Österreichs mauserte. Erst 1998 erlebte das Bausparen einen leichten Rückschlag, nachdem die Novellierung des Bausparkassengesetzes eine variable Prämie in Höhe von 1,5 % bis 4 % vorsah.

So funktioniert das Bausparen

Am Grundgedanken, sich durch das Bausparen über ein günstiges Darlehen den Traum vom Eigenheim erfüllen zu können, änderte die Reform nichts. Die Idee des Bausparens ist so simpel wie genial. Gesetzt den Fall, dass 10 Menschen jeweils 10 Jahre lang für den Kauf einer Immobilie sparen müssen, profitieren sie gegenseitig durch den Zusammenschluss zu einer Spargemeinschaft.

Zahlen alle ihren jährlichen Sparbeitrag in einen Pool ein, kann einer von ihnen mit diesem Geld bereits im ersten Jahr seine Immobilie kaufen. In den Folgejahren leistet er seinen Beitrag zur Spargemeinschaft, indem er die Tilgung seines Darlehens in den Pool einbringt und damit einer weiteren Person den Kauf der Immobilie ermöglicht.

Deshalb lohnt sich das Bausparen

Auf den ersten Blick mag die Prämienhalbierung vom 1. April 2012 ebenso wie die vergleichsweise teure Kontoführung gegen den Abschluss eines Bausparvertrags sprechen.

Unterm Strich überwiegen allerdings klar die Vorteile gemessen am Kapitalsparbuch und dem Festgeld.

Im Wesentlichen verspricht Bausparen:

  • eine sichere Anlageform
  • eine staatliche Förderung durch eine KESt-freie Prämie
  • den Anspruch auf ein günstiges Bauspardarlehen
  • die Möglichkeit des individuellen Ansparens

Durch die Wahl zwischen Einmalerlag und monatlicher oder jährlicher Einzahlung zeugt das individuelle Ansparen von einer Flexibilität, die dem Bauspardarlehen einst fremd war. Seit 2005 ist dieses allerdings nicht länger an Wohnzwecke gebunden, sondern darf ebenso gut für Weiterbildungsmaßnahmen oder die Pflege von Angehörigen verwendet werden.

Hinzu kommt, dass selbst Ausländern mit Wohnsitz und unbeschränkter Steuerpflicht in Österreich der Abschluss eines prämienbegünstigten Bausparvertrags möglich ist.

Und wer auf die Zukunft seiner Kinder bedacht ist, sorgt für sie mit einem Bausparvertrag vor. Bei Minderjährigen unter 14 Jahren bedarf es dazu zwingend der Unterschrift des gesetzlichen Vertreters. Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren können ohne Einwilligung der Eltern ins Bausparen einsteigen, sofern sie über ein eigenes Einkommen verfügen.

Übliche Laufzeit und denkbare Laufzeitverlängerungen

Im Allgemeinen bindet sich der österreichische Bausparer für 6 Jahre. Einzelne Nischenprodukte warten mit längeren Laufzeiten auf. Die Laufzeit des Bausparvertrags verlängert sich aber ebenso, wenn sich der Bausparer für einen Folgevertrag statt für die Auszahlung des Guthabens entscheidet.

Wer sich beim Folgevertrag für eine kürzere Bindungsdauer entscheidet, muss in der Regel ohne staatliche Prämie auskommen. Speziell für Folgeverträge ist es aber ratsam, einen Vergleichsrechner wie jenen auf durchblicker.at zurate zu ziehen, um das aktuell beste Angebot einzuholen.

Worin sich fixe und variable Verzinsung unterscheiden

Bei einer fixen Verzinsung bleiben die aktuellen, lt. AGB gültigen Zinsen über die gesamte Laufzeit unverändert. Vorteilhaft ist dieses Zinsmodell naturgemäß bei potenziell fallenden Zinsen in naher Zukunft.

Steht hingegen zu erwarten, dass die Zinsen in absehbarer Zeit steigen, ist die variable Verzinsung unstreitig vorzuziehen. Sie orientiert sich am jeweiligen Zinsniveau der Finanzmärkte und setzt Jahr für Jahr die Verzinsung neu fest. Welches Kapital am Ende der Laufzeit des Bausparvertrags winkt, lässt sich am besten mit dem Vergleichsrechner auf durchblicker.at abschätzen. Einesteils gibt dieser Auskunft über die Bandbreite der Zinsen, andernteils über das zu erwartende Minimal- und Maximalkapital.

Womöglich ist zur Stunde der Niedrigzinspolitik die Mischform der goldene Mittelweg. Für gewöhnlich wird dabei der Zins für 3 Jahre konstant gehalten und schlägt für die restliche Laufzeit in die variable Verzinsung um.

Alles über die Höhe der Bausparprämie

Zugegeben, historisch gesehen war die staatliche Bausparprämie schon mal um ein Bedeutendes höher. So betrug sie noch vor 10 Jahren 2009 stattliche 4 %. Seit der unterjährigen Kürzung im März 2012 werden hingegen für den jährlichen Maximalbetrag von 1.200 EUR lediglich noch 1,5 % vom Staat bezahlt.

Rechtlich gesehen ist dabei dieser staatliche Zuschuss nichts weiter als eine Erstattung der Einkommensteuer. In praxi erhöht sich dadurch die jährliche Sparleistung des Bausparers um die Prämie.

Das Erfreuliche daran ist, dass wenigstens die Bausparprämie von der Kapitalertragsteuer befreit ist, wenn schon eine Prämienkürzung und eine Versteuerung der Zinsen in Höhe von 25 % hinzunehmen sind.

Tipp am Rande: Wer am Ende des Jahres noch überschüssiges Geld hat, kann problemlos seine geringere Jahreseinzahlung auf den Maximalbetrag von 1.200 EUR aufstocken und damit die vollen 18 EUR Prämie für das betreffende Jahr abschöpfen.

Die Angebote der Bausparkassen Österreichs

Wüstenrot Bausparen

  • Flexibles Bausparen

Es ist das klassische Wüstenrot-Produkt mit 6-jähriger Laufzeit, einem 2,5 % Startzins in den ersten 6 Monaten mit marktgerechter Verzinsung in den Folgemonaten und einer staatlichen Prämie von 1,5 % bis 4 % des Maximalbetrags von 1.200 EUR pro Person und Jahr.

Mit einer monatlichen Sparleistung von 100 EUR winken damit nach 6 Jahren wenigstens 7.322 EUR, bestenfalls hingegen 8.358 EUR. Natürlich handelt es sich bei diesen Werten um unverbindliche Prognosen.

So ist etwa die variable Verzinsung der 5½ Jahre ein kaufmännisch auf volle Zehntelprozentpunkte gerundeter Ausfluss des 12-Monats-Euribors abzüglich 1,3 Prozentpunkte. Ergibt auf gut Deutsch gesagt für den jährlichen Zinssatz eine Obergrenze von 4 % und eine Untergrenze von 0,2 %. Des Weiteren werden dieser Prognose Kontoführungsgebühren von 7 mal 7,63 EUR und Kontoauszugsgebühren von 7 mal 0,75 EUR zugrunde gelegt.

  • Flexibles Jugendbausparen

Vom flexiblen Bausparen unterscheidet sich das flexible Jugendbausparen nur im höheren Startzins der ersten 6 Monate. Er beträgt 3,0 %. Empfohlen wird dieses Wüstenrot-Produkt allen Jugendlichen unter 26 Jahren, die gezielt auf ihre Ausbildung, ihr Auslandsstudium oder ihren großen Start ins Leben hinarbeiten.

  • Smart Bausparen

Smart Bausparen ist eines jener Nischenprodukte, die mit einer längeren Laufzeit aufwarten. 10 Jahre werden hier gespart, dafür versüßt Wüstenrot diese Durststrecke mit einer Prämie von bis zu 162 EUR. Natürlich gibt es bei dieser Anlageform die staatliche Prämie ebenso wie die Anwartschaft auf ein Darlehen fürs Wohnen, die Bildung oder Pflege. Hinzu kommt, dass es beileibe keine 10 Jahre sein müssen.

Als Faustregel gilt: Je länger gespart wird, desto höher sind die Verzinsung und die Prämie. Bedeutet im Einzelnen, dass die garantierte Grundverzinsung in den ersten 6 Jahren 0,25 %, in den folgenden 4 Jahren hingegen 0,85 % beträgt.

Die Wüstenrot-Prämie beläuft sich nach 6 Jahren maximal auf 28,80 EUR, nach 10 Jahren hingegen höchstens auf besagte 162 EUR. Vom Staat gibt es darüber hinaus für eine jährliche Einzahlung von 1.200 EUR die Bausparprämie in Höhe von 18 EUR. Nicht genug damit. Endlich ist dieses Wüstenrot-Produkt bereits ab 25 EUR monatlich erhältlich und zudem als Zweitvertrag ohne Bausparprämie denkbar.

  • BONUSbausparen mit 8-jähriger Sparzeit

Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich auch bei diesem Wüstenrot-Produkt um ein Nischenprodukt mit längerer Laufzeit. Eine staatliche Bausparprämie gibt es für diese 8-jährige Anlageform nicht, dafür winkt eine jährliche Verzinsung von 0,20 % bis 0,70 % nicht anders als die automatische Anwartschaft auf ein zinsgünstiges Bauspardarlehen.

Mit einer Einmalzahlung von 1.000 EUR bis 15.000 EUR ist der Bausparer mit von der Partie. Unterm Strich resultiert bei diesem Sparmodell mit einem Durchschnittszins von 0,40 % bei einem Einmalerlag von 10.000 EUR nach 8 Jahren vor KESt ein Endbetrag von 10.268 EUR.

Raiffeisen Bausparkasse

  • Klassisches Bausparen

Wer sein Eigenheim auf die solide Art aufmöbeln will, ist mit dem klassischen Bausparen der Raiffeisen Bausparkasse bestens bedient. Der Fixzins von 1,25 % im ersten Jahr klingt so verlockend wie ein erlaubter Sparbetrag von 8.400 EUR.

Für die Bemessung der staatlichen Bausparprämie sind allerdings einmal mehr die 1.200 EUR Maximalbetrag maßgebend, was nach Adam Riese bei augenblicklichen 1,5 % ein Jahresplus von 18 EUR bedeutet.

Die Einzahlungen sind als Einmalerlag ebenso möglich wie als Monats- oder Jahresraten. Wer 30 EUR monatlich einzahlt, verfügt abzüglich aller Abgaben nach 6 Jahren sohin mindestens 2.166 EUR und maximal 2.403 EUR. Bei einer monatlichen Einzahlung von 100 EUR ergeben sich nach 6 Jahren hingegen mindestens 7.309 EUR und maximal 8.104 EUR.

Gleich Wüstenrot legt Raiffeisen der Berechnung des variablen Zinssatzes für die 5 Jahre nach dem Auftaktjahr den 12-Monats-Euribor abzüglich 1,3 Prozentpunkte zugrunde. In anderen Worten variiert der Zins nach einem Jahr Vertragslaufzeit zwischen 0,2 % und 4 % jährlich.

  • Jugend Bausparen

Einmal mehr unterscheidet sich der Jugendtarif vom Klassiker einzig und allein in der Höhe des Startzinses. Raiffeisen lockt die jungen Menschen unter 24 Jahren mit einem Zinssatz von 1,5 % im ersten Jahr, was einem Jugendvorteil von 0,25 % gegenüber dem klassischen Bausparen entspricht.

Auch wenn sich dieser Jugendvorteil im Endergebnis kaum auswirkt und sich lediglich bei einer monatlichen Einzahlung von 100 EUR mit einem Plus von 2 EUR erkenntlich zeigt, dürfen sich Jugend Bausparer vom Raiffeisen-Angebot durchaus angesprochen fühlen. Immerhin wird ihnen, sofern sie vor Vollendung des 30. Lebensjahres eine Bausparfinanzierung aufnehmen, die erste Darlehensrate zur Gänze gutgeschrieben.

  • Mixzins Bausparen

Fixe Bausparzinsen in Höhe von 0,45 % winken in den ersten 3 Jahren, der Rest der Vertragslaufzeit orientiert sich indes wie üblich an der marktkonformen Verzinsung. Im Endergebnis wirken sich diese niedrigen Zinsen in den Anfangsjahren naturgemäß lediglich bei einer hohen variablen Verzinsung der Folgejahre nennenswert aus.

So kriegt, wer 30 EUR monatlich einzahlt, nach 6 Jahren zwischen 2.168 EUR und 2.356 EUR ausbezahlt, bei einer Einzahlung von 100 EUR monatlich resultieren hingegen zwischen 7.314 EUR und 7.947 EUR als Endguthaben.

  • Relax Bausparen

Der Name ist Programm. Relax Bausparen ist allen zu empfehlen, die mit einem Einmalerlag aller Sorgen ledig sein und die Füße hochlegen wollen. Fällig ist die einmalige Zahlung in Höhe von maximal 8.400 EUR innerhalb von 2 Monaten nach Vertragsbeginn.

Verzinst wird der Betrag fix mit 0,45 % über die Laufzeit von 6 Jahren. Wie üblich ist die staatliche Bausparprämie gleich der Anwartschaft auf eine Bausparfinanzierung im Paket inbegriffen. Mit einer einmaligen Zahlung von 3.600 EUR ist damit abzüglich aller Abgaben nach 6 Jahren ein Gewinn von 90 EUR bis 151 EUR drin, bei einem Einmalerlag von 7.200 EUR indes ein Gewinn von 218 EUR bis 369 EUR.

s Bausparkasse

Plus Bausparen nennt sich der s Bausparvertrag. Interessierte Kunden können ihn online, telefonisch oder vor Ort in einem s Bausparcenter bzw. einer Filiale der Erste oder Sparkasse abschließen. 2 % Startzinsen für die ersten 200 Tage klingen verheißungsvoll, wirklich lukrativ ist das Produkt allerdings ausschließlich bei einer hohen variablen Folgeverzinsung.

So schwankt der Gewinn einer monatlichen Einzahlung von 100 EUR nach 6 Jahren zwischen 113 EUR und 1.235 EUR. In anderen Worten beträgt das Guthaben vor KESt bei einem Maximalbetrag von 7.200 EUR am Ende der Vertragslaufzeit 7.313 EUR bis 8.435 EUR.

Im Unterschied zu Wüstenrot und Raiffeisen legt die s Bausparkasse der variablen Verzinsung eine jährliche Zinsbandbreite von 0,15 % bis 4,25 % zugrunde. Das minimale Guthaben ist mithin einer jährlichen staatlichen Prämie von 1,5 % der Einlage und den 2 % Verzinsung der ersten 200 Tage sowie einer Minimalverzinsung von 0,15 % in der Restlaufzeit geschuldet. Analog ist das maximale Guthaben der Ausfluss einer jährlichen staatlichen Prämie von 4 % der Einlage und einer 2 % Verzinsung der ersten 200 Tage sowie einer Maximalverzinsung von 4,25 % in der Restlaufzeit.

Erfreulich an dieser sicheren wie ertragreichen Sparform ist namentlich die Möglichkeit, mit Minimalbeträgen das Produkt speisen und ebendiese jederzeit nach Belieben aufstocken zu können. Denkbar sind ebenso Einmalzahlungen. Selbstredend besteht ein Anspruch auf ein zinsgünstiges Bauspardarlehen und darf das Guthaben an sich je nach Gusto fürs Wohnen, die Bildung oder die Pflege verwendet werden.

start:bausparkasse

2019 feiert die start:bausparkasse ihr 90-jähriges Bestehen. Gegründet 1929 in Herzogenburg und seit 2016 Mitglied der BAWAG Group wurde dieses österreichische Urgestein 2018 vom „Börsianer“ zur besten Bausparkasse Österreichs gekürt.

Klassisches Bausparen bei der start:bausparkasse bedeutet neben einer KESt-freien staatlichen Bausparprämie den Anspruch auf ein günstiges Bauspardarlehen. Die Laufzeit des Bausparvertrags beträgt die üblichen 6 Jahre.

Einmal mehr geht hier eine Bausparkasse Österreichs von unterschiedlichen variablen Zinsen aus, die für die gesamte Vertragslaufzeit gelten. Bei einem Zinssatz von 0,1 % und einer Bausparprämie von 1,5 % der prämienwirksamen Einzahlungen erwirtschaften 100 EUR monatlich nach 6 Jahren einen Gewinn von 86,09 EUR, was nach Adam Riese einem Mindestguthaben von 7.286,09 EUR entspricht.

Wird hingegen den Berechnungen ein Zinssatz von 4,25 % zugrunde gelegt, resultiert im Verein mit einer Bausparprämie von 4 % der prämienwirksamen Einzahlungen ein Gewinn von 1.193,87 EUR, sprich ein Maximalguthaben von 8.393.87 EUR für eine monatliche Einzahlung von 100 EUR.

Zum Bausparen Vergleich in Österreich > Hier klicken

Die Kündigung des Bausparvertrags

Was ist nach Ablauf der Bindungsdauer zu tun?

Nicht notwendigerweise ist der Begriff „Kündigung“ negativ besetzt. So bedeutet Kündigung im einfachsten Fall schlicht die Auflösung des Bausparvertrags nach Ablauf der Vertragslaufzeit. Die Kündigung ist allerdings notwendig, weil der Bausparvertrag nicht automatisch endet und das Guthaben nicht einfach bei Fälligkeit ausgezahlt wird.

Vielmehr läuft der Bausparvertrag ohne explizite Kündigung mit einer unverschämt niedrigen Verzinsung weiter. Die Formulare für die reguläre Kündigung sind online verfügbar. Die entsprechenden Anträge werden sowohl elektronisch als auch schriftlich von den Bausparkassen entgegengenommen.

Welche Folgen hat eine vorzeitige Kündigung?

Auf die Option der vorzeitigen Kündigung sollte nur zurückgreifen, wer wirklich keine andere Wahl hat und den Bausparvertrag nicht länger bedienen kann. So sind die finanziellen Einbußen in der Regel so schmerzhaft, dass unterm Strich ein Verlust resultiert.

Speziell bei einem kurzfristigen Zahlungsengpass ist es ratsam, sich mit der Bausparkasse ins Benehmen zu setzen und eine Zahlungskürzung für geraume Zeit zu vereinbaren. In anderen Worten werden hier die Fehlbeträge zu einem späteren Zeitpunkt ausgeglichen.

Formal unterscheidet sich der Ablauf der vorzeitigen Kündigung keinen Deut von der regulären Kündigung. Mit den online verfügbaren Formularen ist die Sache im Handumdrehen erledigt. Die Folgen lassen aber nicht lange auf sich warten. So wird a) die staatliche Prämie einbehalten und b) das Sparguthaben schonungslos abgezinst. Hinzu kommen Verwaltungskosten, die sich an der Höhe der vereinbarten Sparleistung und der bisherigen Vertragslaufzeit richten. Auch wenn wenigstens die staatliche Prämie bei einer nachweislichen Verwendung des angesparten Guthabens für Wohnbauzwecke nicht eingezogen wird, geht eine vorzeitige Kündigung des Bausparvertrags alles in allem regelmäßig mit derart hohen Kosten einher, dass sie tunlichst zu vermeiden ist.

Gezielt zum richtigen Bausparvertrag

Die Checkliste: Wichtige Fragen vor dem Vertragsabschluss

  • Einmal- oder Ratenzahlung?

Wer über hinreichend Geld verfügt, sollte auf jeden Fall der Einmalzahlung den Vorzug geben. Selbst mit einem Fixzinssatz über die gesamte Vertragsdauer wirft die einmalige Zahlung erfahrungsgemäß mehr ab.

Bei einer variablen Verzinsung mit einem hohen Startzins für beschränkte Zeit ist es geradezu ein unverzeihlicher Fehler, den Vertrag nur mit minimalen Beträgen zu bestücken. Immerhin gilt es, den Zinsvorteil zur Gänze auszuschöpfen. Gesetzt den Fall, dass die Einmalzahlung keine Option ist, ist es allemal besser, auf jährliche statt auf monatliche Zahlungen zurückzugreifen.

  • Höhe der Sparleistung?

Üblich sind Einlagen zwischen 20 EUR und 100 EUR monatlich. Nachdem bei geringeren Sparleistungen für gewöhnlich die Kontoführungsgebühren stärker ins Gewicht fallen, sind höhere Sparleistungen die bessere Wahl.

  • Auch Kinder und Partner?

Die familiäre Situation außen vor zu lassen heißt, sich fahrlässig um die vorteilhaften Jugendtarife des Bausparens und die höheren Darlehenssummen von Lebenspartnerschaften zu bringen.

  • Bauspardarlehen oder Auszahlung?

Sich leichtfertig der Chance eines günstigen Bauspardarlehens zu begeben kann mitunter bedeuten, am Tag X mit einem ungleich teureren Hypothekarkredit vorliebnehmen zu müssen.

Das Tool: Mit dem Vergleichsrechner zu den besten Konditionen

Wer die Fragen der Checkliste beantwortet, ist allemal gerüstet für den Vergleichsrechner von durchblicker.at. Ein Tool wie dieses ist nahezu unverzichtbar, um in der Vielfalt der Angebote der Bausparkassen das passende Produkt zu finden. Einesteils ändern sich die Tarife laufend, andernteils fällt der Vergleich angesichts höchst unterschiedlicher Berechnungsansätze ungemein schwer.

Mit läppischen 5 Einstellungen hat der Nutzer auf durchblicker.at den Marktüberblick. So genügt es, zwischen monatlicher, jährlicher oder einmaliger Einzahlung zu wählen, die jährliche Sparleistung festzulegen, gegebenenfalls den Jugendtarif durch die Angabe des Alters zu wählen, den Vertragsbeginn anzugeben und eine Auswahl auf Basis der Zinsbandbreite vorzunehmen. Diese wenigen Angaben liefern zum einen eine Übersicht über die Anbieter mit dem entsprechenden Guthaben am Ende der Vertragslaufzeit.

Zum anderen geben die Details Aufschluss über die Aufschlüsselung des Auszahlungskapitals. In anderen Worten erfährt der Nutzer alles über die Sparleistung, die Zinsen, die Prämie, die Kapitalertragsteuer und die Kontoführungsgebühren. Und wer auf Basis dieser Daten endlich seine Produktwahl getroffen hat, kann auf durchblicker.at gleich online bequem den Bausparvertrag abschließen.

Mit dem Bauspardarlehen gegen Zinssteigerungen gewappnet

Über den Anspruch und den Schutz

Einen Bausparkredit kann im Prinzip jeder mit ordentlichem Wohnsitz in Österreich beantragen, wenn damit Wohnbau-, Fortbildungs- oder Pflegemaßnahmen einhergehen.

Je nach Finanzierungsziel sind allerdings unterschiedliche Unterlagen wie Baupläne, Kaufverträge oder Bonitätsnachweise beizubringen. Anschließend befindet die Bausparkasse über die Zuteilung und sichert das Bauspardarlehen für gewöhnlich hypothekarisch. Beim geplanten Hausbau dient mithin das gebaute Haus als Sicherheit.

Auch wenn das Bauspardarlehen ungleich günstiger als der Hypothekarkredit ist, hält sich diese Vorteilhaftigkeit zur Stunde angesichts der Niedrigzinsperiode in Grenzen. Dafür garantiert die Zinssatzdeckelung von Bauspardarlehen, dass ein gewisser Zinssatz selbst bei steigenden Kreditzinsen nicht überschritten wird. Bei Bemessungszeiträumen von 20 bis 30 Jahren ist dies naturgemäß ein unschätzbarer Vorteil.

Über die Darlehenssumme und die Zinsen

Jede Einzelperson hat Anspruch auf eine maximale Darlehenssumme von 180.000 EUR. Eheleuten und Lebenspartnern steht demnach ein Höchstbetrag von insgesamt 360.000 EUR zu. Diese doch leidlich ansehnlichen Summen ändern nichts an der Tatsache, dass die Bauspardarlehen in jüngster Zeit angesichts der vergleichsweise günstigen Privatkredite ins Hintertreffen gerieten. Geschuldet ist dieser Umstand der festgeschriebenen Zinsbandbreite.

So darf der Zins der Bauspardarlehen weder 3 % unterschreiten noch 6 % überschreiten. Diese Deckelung nach oben und unten ist Fluch wie Segen zugleich.

Während die Obergrenze bekanntlich ein erwünschter Schutz der Anleger ist, kann sich die Untergrenze in Zeiten des allgemeinen Zinstiefs unliebsam bemerkbar machen. Einen Grund zur Klage haben etwaige Interessenten an Bauspardarlehen dennoch nicht, nachdem die Bausparkassen in den letzten Jahren mit einer Senkung der Zinsuntergrenze auf die geänderten Marktgegebenheiten reagiert haben. Insofern ist anzunehmen, dass sich das Bauspardarlehen auch weiterhin reger Nachfrage erfreut. Die exzellente langfristige Planbarkeit dieser Finanzierungsform sollte ein schlagendes Argument sein.

Verfasst von David Reisner

Der Finanz Blog in Österreich wird bereits seit 2007 von mir, David Reisner, betrieben.

Als Experte für Online Marketing und Finanzen in Österreich gibt es hier aktuelle Tipps, Vergleiche und Informationen zu Finanzprodukten, Tarifen und Finanz Nachrichten aus Österreich & der Welt. Privat gelten meine Interessen dem Tanzen, Musik, dem Besuch von regionalen Veranstaltungen und Neuigkeiten aus Technik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Ich wohne aktuell in Graz und freue mich immer, neue Dinge kennenzulernen und neue Orte zu entdecken.