Coronakrise: Wiener Büromarkt mit Problemen

Stockfoto-ID: 357127139 Copyright: Puttachat Kumkrong - Bigstockphoto.com
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Der Büromarkt in Wien wurde durch Corona merklich in Mitleidenschaft gezogen. Die Vermietungen gingen spürbar zurück und laufende Transaktionen wurden auf unbekannte Zeit verschoben.

Verlust eines durchschnittlichen Quartals erwartet

  • Für den Investmentmarkt war das Jahr 2020 noch gut gestartet. Im ersten Quartal wurden 410 Millionen Euro umgesetzt. Dies entspricht im Großen und Ganzen den Werten der Vorjahre. Der Büromarkt jedoch, hat mit Beginn der Krise im Februar und März deutliche Verluste eingefahren.
  • Grund dafür sind Umzugspläne und laufende Transaktionen, die im Laufe der letzten Monate „on-hold“ gestellt wurden. Von Januar bis September wurde eine Vermietungsleistung von 145.000 Quadratmeter verzeichnet.

Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es rund 12 Prozent mehr. Im dritten Quartal des Jahres wurde mit 87.000 Quadratmeter neu vermieteter Flächen in Wien gut abgeschnitten – allerdings hauptsächlich aufgrund von zwei Großvermietungen innerhalb Wiens.

Insgesamt sind die Vermietungszahlen erwartungsgemäß zurückgegangen, wobei der Büromarkt bislang weniger Verluste gemacht hat als andere Branchen. Die unterdurchschnittlichen Vermietungszahlen sollen laut aktueller Berechnungen noch bis Mitte 2021 anhalten.

Homeoffice bringt Verluste

  • Viele Büroprojekte im Großraum Wien werden derzeit auf Homeoffice umgestellt, um den neuen Anforderungen in Zeiten von Corona gerecht zu werden.
  • Dies dürfte langfristig ebenfalls erhebliche Veränderungen auf dem Markt mit sich bringen. Allerdings soll der Bau neuer Büroflächen nach derzeitigem Stand nicht zurückgehen.

Alleine bis Ende des Jahres sind in Wien etwa 155.000 Quadratmeter neue Büroflächen geplant. Ein Großteil davon ist bereits verwertet.

Zum Jahresabschluss wird ein Leerstand von 4,6 Prozent prognostiziert. Es wird jedoch erwartet, dass in den kommenden Monaten viele Büroflächen untervermietet bzw. zurückgestellt werden. Die genauen Entwicklungen sind in der aktuellen Lage noch nicht abzusehen.

New Work in 2021

Die Coronakrise hat nach knapp einem Jahr deutliche Spuren im Wiener Büromarkt hinterlassen. Grund dafür ist neben dem Rückgang von Aufträgen auch die Umstellung auf Homeoffice. Zukünftig und insbesondere angesichts der drohenden zweiten Coronawelle dürften die New-Work-Prinzipien weiter ausgebaut werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich dies auf den Büromarkt auswirken wird. Klar ist, dass künftig immer mehr Menschen von zu Hause aus arbeiten werden. Damit einhergehend dürfte sich nicht nur der Büromarkt weiter verändern, sondern auch Branchen wie der öffentliche Nahverkehr sowie die Immobilienbranche.

Verfasst von David Reisner

Der Finanz Blog in Österreich wird bereits seit 2007 von mir, David Reisner, betrieben.

Als Experte für Online Marketing und Finanzen in Österreich gibt es hier aktuelle Tipps, Vergleiche und Informationen zu Finanzprodukten, Tarifen und Finanz Nachrichten aus Österreich & der Welt. Privat gelten meine Interessen dem Tanzen, Musik, dem Besuch von regionalen Veranstaltungen und Neuigkeiten aus Technik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Ich wohne aktuell in Graz und freue mich immer, neue Dinge kennenzulernen und neue Orte zu entdecken.