Michael Jagersbacher ist Content-Experte aus der Südsteiermark und hat bereits über 35 Buchprojekte in den letzten 15 Jahren als Consultant oder Ghostwriter begleitet. In diesem Interview erklärt er, warum ein Buch die beste Visitenkarte für die eigene Expertise sein kann. Er teilt wertvolle Einblicke in die Bedeutung der richtigen Vermarktung und gibt Tipps, wie man sein Buch erfolgreich an die Zielgruppe bringt. Lassen Sie sich von seinem umfassenden Wissen inspirieren und erfahren Sie, wie Sie Ihre Expertise optimal in Szene setzen können.
Herr Jagersbacher, warum ist ein Buch aus Ihrer Sicht die beste Visitenkarte, um die eigene Expertise zu zeigen?
Ein Buch bietet eine unglaubliche Möglichkeit, die eigene Expertise auf einer ganz neuen Ebene zu präsentieren. Es ist ein Medium, das Vertrauen schafft, Tiefe vermittelt und einem Experten eine Plattform gibt, seine Gedanken und sein Wissen umfassend darzustellen. Während andere Formen der Eigenwerbung oft oberflächlich wirken können, vermittelt ein Buch nachhaltigen Wert. Es zeigt, dass man bereit ist, Zeit und Energie in ein Thema zu investieren, und unterstreicht die Ernsthaftigkeit der eigenen Arbeit.
Man muss auch bedenken, dass man plötzlich für die Presse interessant wird, weil man eine wirklich nachweisbare Expertise vorzulegen hat mit einem Buch. Wichtig dabei ist, dass vor dem ersten geschriebenen Wort eines Sachbuches bereits die gesamte Roadmap, inklusive Vermarktung, auf dem Tisch liegt. Das heißt, im Idealfall nimmt man so früh wie möglich mit mir Kontakt auf.
Sie haben bereits über 35 Buchprojekte begleitet. Welche Rolle spielt die Vermarktung, wenn es darum geht, das Buch wirklich als Visitenkarte zu nutzen?
Die Vermarktung ist absolut entscheidend, wahrscheinlich sogar der entscheidendste Punkt überhaupt im Projekt. Ich erlebe es immer wieder, dass AutorInnen ihr ganzes Herzblut in die Texte legen, aber Vermarktung eher ein Zufallsprodukt bleibt. Es war bei mir vor 15 Jahren nicht anders. Ich hatte eben Glück, mit meinem “Sympathie-Code” einen Bestseller zu landen. Doch wollen Sie wirklich ein Buchprojekt auf Glück und Zufall aufbauen?
Ein gut geschriebenes Buch ist zwar die Basis, aber ohne die richtige Vermarktung und PR bleibt es oft unsichtbar. Die Positionierung des Buches muss genau überlegt sein: Welche Zielgruppe will ich erreichen? Wo und wie stelle ich sicher, dass die Menschen von meinem Buch erfahren? Social Media, PR-Aktivitäten, strategische Kooperationen – das alles sind Möglichkeiten, um die Reichweite zu erhöhen. Nur wenn das Buch die richtigen Menschen erreicht, wird es auch seine Funktion als Visitenkarte voll entfalten. Deshalb habe ich mich entschieden, mein Angebot über das Ghostwriting hinaus auszudehnen und die gesamte Wertschöpfungskette im Buchverkaufsprozess, inklusive PR, abzudecken. Alles aus einer Feder, sozusagen.
Welche Vermarktungsstrategien würden Sie besonders empfehlen, um ein Buch erfolgreich in den Markt zu bringen?
Ich empfehle immer eine Kombination aus mehreren Strategien. Zunächst ist es wichtig, eine Online-Präsenz zu schaffen, sei es über eine Webseite oder Social-Media-Kanäle. Das sollte natürlich bereits vor der Buchveröffentlichung stattfinden. Je früher, desto besser. Darüber hinaus sollte man gezielt Pressearbeit betreiben, um beispielsweise Artikel oder Interviews in relevanten Medien zu platzieren. Man sollte sich auf keinen Fall zu schade dafür sein, die Werbetrommel zu rühren. Jeder Klick, jeder Kauf kann dazu beitragen, die eigene Expertise noch weiter nach außen zu tragen.
Auch persönliche Netzwerke sind essenziell – wer bereits als Experte wahrgenommen wird, sollte sein Buch gezielt an bestehende Kontakte herantragen. Wichtig ist es auch, Events wie Buchvorstellungen oder Webinare zu organisieren, um direkt mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Sich auf den Verlag, egal wie groß er ist, zu verlassen, ist ein großer Fehler. Selbst proaktiv zu werden, dazu ermuntere ich in meinen Consultings. Kein Buch ist ein Selbstläufer!
Gibt es häufige Fehler, die Autoren bei der Vermarktung ihres Buches machen?
Ja, ein häufiger Fehler ist, dass viele Autoren denken, die Arbeit sei getan, sobald das Buch geschrieben ist. Oder sie verlassen sich auf die Vermarktungsaktivitäten des Verlags. Man muss sich vorstellen, dass ein Verlag, damit er kostendeckend arbeiten kann, eine gewisse “Schlagzahl” an Buchveröffentlichungen pro Jahr benötigt. Darauf liegt sein Fokus, nicht auf PR-Aktivitäten. Diese funktioniert auch am besten vom Autor/von der Autorin selbst. Deshalb bitte immer ein entsprechendes Budget dafür einplanen.
Ein anderer Fehler ist die fehlende Zielgruppenanalyse. Es reicht nicht, einfach eine große Masse anzusprechen – Mein Buch ist für jeden geeignet! Man muss genau wissen, wer das Buch kaufen soll und warum. Außerdem wird die Macht von Kooperationen oft unterschätzt. Die Zusammenarbeit mit Influencern oder anderen Experten kann enorm helfen, das Buch sichtbar zu machen.
Was raten Sie jemandem, der gerade erst darüber nachdenkt, ein Buch zu schreiben, um die eigene Expertise zu stärken?
Ich würde raten, von Anfang an strategisch zu denken. Das Buch sollte klar auf die Zielgruppe zugeschnitten sein und ein Problem lösen, das viele Menschen bewegt. Auch der Titel und das Cover sind nicht zu unterschätzen, sie müssen Neugier wecken und Professionalität vermitteln. Wichtig ist, bereits während des Schreibprozesses an die Vermarktung zu denken: Wie kann ich mein Netzwerk einbeziehen? Welche Kanäle werde ich nutzen? Eine frühe Planung hilft dabei, später keine Möglichkeiten zu verpassen.
Ich kann nur dazu raten, mit jemandem in Kontakt zu treten, der bereits bewiesen hat, Bücher erfolgreich zu verkaufen und zu vermarkten.
Mehr Infos zu Michael Jagersbacher: www.michaeljagersbacher.com