Das Unternehmen Ericsson aus Schweden muss rund eine Milliarde Euro für das US-Korruptionsverfahren zurücklegen. Hierbei handelt es sich um eine geschätzte ausstehende Strafzahlung für nicht rechtmäßige Geschäfte mit China und einigen anderen Ländern.
Doch vermutlich wird es mit der Milliarden Euro noch nicht getan sein und der Konzern muss mit weiteren Kosten rechnen. Daher wird der Netzwerkausrüster im dritten Quartal des Jahres 2019 eine Rückstellung in Höhe von zwölf Milliarden schwedischen Kronen verbuchen. Das sind umgerechnet rund 1,12 Milliarden Euro.
Die Untersuchung der SEC
Die Security and Exchange Commission (SEC) ist die Börsenaufsichtsbehörde der USA und somit mit der Überwachung des Wertpapierhandels in den USA beauftragt.
SEC ist in Washington stationiert und ist in den letzten sechs Jahren mehreren ehemaligen Geschäften des schwedischen Konzerns auf den Grund gegangen. Seit 2015 betreibt sogar das US-Justizministerium Untersuchungen gegen Ericsson.
Laut Angaben des Ericsson Konzerns, hat dieser alle Untersuchungen unterstützt und den Behörden alle notwendigen Informationen und Dokumente freiwillig ausgehändigt. So entschuldigte sich der Chef des Konzernes, Börje Ekholm, und gestand sogar, dass die Firma in der Vergangenheit zum Teil falsche Entscheidungen getroffen hat und diese jetzt dafür gerade stehen wird.
Das Aktienunternehmen Ericsson im Überblick
Die falschen Entscheidungen der Vergangenheit kommen dem Unternehmen nun teuer zu stehen. Immerhin bedeutet dies nicht nur eine Strafzahlung in Milliardenhöhe für die Beilegung des US-Korruptionsverfahrens, sondern auch einen Einbruch an der Börse, der direkt nach Veröffentlichung stattgefunden hat. So kam es in den vergangenen Tagen bereits zu einem Wertverlust von 2,16 Prozent der Ericsson Papiere.
Der Wert ist somit auf 78,04 Kronen gesunken. Das Unternehmen ist 1976 gegründet worden und hat seinen Sitz in Stockholm. Das Kerngeschäft des Konzerns ist die Mobilfunktechnologie, Internet- und Multimediakommunikation, sowie Telekommunikation.
Im Jahr 2018 hatte die Ericsson Aktie einen Zuwachs von 39,1 Prozent. Der höchste Zuwachs der Aktie seit Börseneintritt. Doch wird sich dies im Jahr 2019 mit der Milliarden Abschreibung noch halten können? Es wird also spannend bleiben, wie sich die Abschreibung in Milliardenhöhe und der weitere Verlauf dieser Untersuchungen auf den zukünftigen Aktienkurs auswirken wird.