SAP investiert 200 Millionen Euro in einen Standort in der Hauptstadt Berlin. Der größte Software Hersteller Deutschlands hat in letzter Zeit mehr Schlagzeilen durch Restrukturierungsmaßnahmen und Stellenabbau gemacht. Dabei sind viele Abfindungen bezahlt worden und alleine in Deutschland rund 1200 Stellen abgebaut worden.
Weltweit waren es gar 4.400 Angestellte. Nun soll es im ‚Quartier Heidestraße‘ einen neuen Campus des Unternehmens geben. Das Projekt ist noch in der Fertigstellung, ende 2022 plant SAP das 30.000 Quadratmeter Gebäude mit 1.200 Mitarbeitern zu beziehen. Dafür werden etwa 450 neue Mitarbeiter eingestellt werden.
Der Software Riese möchte an dem Campus zukunftsorientierte Forschung betreiben. Dabei soll es um Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen und Blockchain gehen.
Der Standort soll höchst technologisiert und mit Smart Building ausgestattet sein. Insgesamt sind für die Miete des Standortes, laufende Betriebskosten und Abschreibungen für zehn Jahre ein Betrag von etwa 200 Millionen Euro geplant. Mit dem Umzug werden gleichzeitig die bisherigen Büros in der Rosenthaler Straße in Berlin Mitte geschlossen.
Die Wahl des Standortes
Die Wahl des Standortes für ein solches Projekt muss gut gewählt werden. So hat Google 2018 einen Standort in einem Bezirk gewählt, in dem bereits sehr stark über Gentrifizierung gestritten wurde und Aktivisten hoch aktiv waren. Der geplante Zuzug von Google hat extremen Widerstand verursacht und letztendlich eine Umplanung von Google verursacht.
Statt des großen Konzerns sind nun soziale Projekte in das heiß diskutierte Gebäude eingezogen. Die Angst ist groß, dass der Zuzug von großen Firmen für eine Gentrifizierung der Stadtviertel sorgen und somit die Preise nach oben treiben.
SAP hat aus den Fehlern von Google gelernt und hat gemeinsam mit der Stadt Berlin einen geeigneten Standort gefunden. Michael Müller, der Bürgermeister Berlins sieht SAP gar als einen wichtigen Teil der Entwicklung Berlins zur Digitalhauptstadt Deutschlands und blickt mit Freude auf den neuen Campus des Konzerns.
Berlin als Digitalhauptstadt
Berlin ist bei großen IT-Firmen sehr beliebt und wird international als einer der besten Standorte für die digitale Wirtschaft gesehen. Immer mehr IT-Konzerne lassen sich in der deutschen Hauptstadt
nieder. Das hat jedoch auch zu einem Mangel an Fachkräften im IT´-Bereich gesorgt.
Zur selben Zeit zieht es immer mehr junge Fachkräfte nach Berlin, was wiederrum für Probleme auf dem Wohnungsmarkt sorgt. Dennoch ist SAP optimistisch und weiß, dass die Hauptstadt international attraktiv ist und immer wieder neue Fachkräfte anziehen wird.
So hat eine Forschung mit dem Namen ‚Demand and Disruption in Global Cities‘ Berlin gar als den besten Technologiestandort in Europa betitelt. Die Stadt ist daher bei jungen IT-Fachkräften und auch Studenten sehr beliebt. So sagt auch SAP-Technologievorstand Jürgen Müller: “
Die Hauptstadt und ihr Tech-Ökosystem sind für uns und unsere Kunden nicht mehr wegzudenken“.
SAP hofft dabei von dem vorhandenen Netzwerk aus anderen IT-Unternehmen zu profitieren. In der Stadt gibt es viele Unternehmen und Wirtschaftseinrichtungen, die sich mit Künstlicher Intelligenz und anderen Zukunftstechnologien beschäftigen.