Ohne Hilfe umzuziehen, ist zwar um einiges billiger, aber auch um einiges komplizierter. Viel einfacher gestaltet sich der Umzug mit der Hilfe eines Umzugsunternehmens. Dies kostet zwar etwas, ist es für viele aber definitiv wert. Es stellt sich jedoch die Frage, wie viel Geld man für diese Art des Umzugs in die Hand nehmen muss.
Es gilt grundsätzlich: Einen Fixpreis für jegliche Art von Umzug gibt es nicht. Es müssen nämlich einige Faktoren beachtet werden, die den Preis beeinflussen:
- die Strecke, also wie weit es von A nach B ist (Kilometeranzahl)
- wie viele Quadratmeter die Wohnung hat, aus der ausgezogen wird
- wie viele und welche Sachen mitgenommen werden
- Möbelstücke, die ab- und wieder aufgebaut werden müssen
- wie viele Kartons benötigt werden
- wie groß der gemietete Transporter sein muss (Personenkraftwagen, Kleintransporter oder Lastkraftwagen)
- wie viele Helfer gebraucht werden sowie deren Entlohnung
Von vielen Umzugsfirmen können verbindliche Kostenvoranschläge angefordert werden.
Wenn für den Umzug eine Umzugsfirma engagiert wird, kann das Budget ganz genau geplant werden. Vorab wird ein Mitarbeiter der beauftragten Umzugsfirma zu einer Besichtigung der Wohnung kommen, aus der ausgezogen wird. Auf Basis der dort gesammelten Fakten wird ein Kostenvoranschlag gemacht. Dieser ist in den meisten Fällen verbindlich.
Man sollte jedoch immer ganz genau auf das Kleingedruckte achten. Denn es gibt neben den üblichen Faktoren wie der Anzahl der benötigten Arbeiter, der Größe des Transporters, der Menge an benötigten Umzugskartons oder der Gesamtmenge an zu transportierenden Dingen auch machen Kostenfallen, auf die besonders geachtet werden sollte.
Es empfiehlt sich immer, bei Unklarheiten genau nachzuhaken und immer mehrere Unternehmen zu vergleichen und nicht das erstbeste zu wählen. Praktisch ist dafür ein Angebotsportal für Umzüge. Es übernimmt den Vergleich der Umzugsfirmen in der gewünschten Region.
Faktoren, in denen sich die unterschiedlichen Anbieter unterscheiden können:
- Extraverrechnung von An- und Abfahrtskosten
- Wochenendzuschlag
- Stockwerkzuschlag
- Inhalt der angebotenen Pauschalpreise
- Extraverrechnung von Verpackungsmaterialien
- Transportversicherungen (exklusive vs. inklusive)
Die Preise sind individuell
Für einen Umzug lassen sich die Fixkosten nur sehr schwer berechnen, da damit sehr viele unterschiedliche Faktoren zusammenhängen: Ort, Etage, Transportmenge, Verpackung, Montage usw. Es gibt neben Summen, die individuell sind, auch sogenannte „Pakete“, die gebucht werden können. Diese beinhalten eine gewisse Anzahl an Arbeitern sowie ein geeignetes Transportfahrzeug.
Es werden meistens Studententarife angeboten. Hier bewegen sich die Preise zwischen 35 und 50 Euro für zwei Arbeiter und einen Klein-LKW, zwischen 50 und 70 Euro für drei Arbeiter und einen mittelgroßen Transporter und zwischen 80 und 100 Euro für vier Arbeiter und einen LKW.
Vorteile eines selbst durchgeführten Umzugs
- Besitz von sehr wenig Möbeln
- viele freiwillige Helfer, die mit anpacken würden
- Umzug innerhalb einer Region
- Transportfahrzeug kann selber organisiert werden (Freunde/Familie)
- Kein Geld für eine Umzugsfirma
Vorteile eines Umzugsunternehmens
- Erfahrene Arbeiter
- Professionelle Abwicklung
- Professionelle Ausrüstung
- Absicherung bei etwaigen Transportschäden
Für einen reibungslos verlaufenden Umzug braucht es eine genaue und detaillierte Planung.
Es ist sinnvoll, zuerst eine Checkliste zu erstellen. Dies wird sowohl vor dem Umzug, als auch nach dem Umzug gemacht. Eine Checkliste ist daher sinnvoll, da durch diese nichts Wichtiges vergessen werden kann und an alles gedacht wird.
Inhaltsverzeichnis
Checkliste vor dem Umzug
Bisheriger Wohnsitz
- Kündigung des alten Mietvertrags unter Einhaltung der Kündigungsfrist
- Daueraufträge der alten Wohnung kündigen
- Miet-Endabrechnung anfordern
Abmeldung/Ummeldung
- Fernwärme/Gas und Strom
- Internet und Telefon
- Fernseher und Radio
- Kabelanschluss
- Abfallentsorgung/Müllabfuhr
- Frühzeitige Anmeldung in einer neuen Kinderbetreuungseinrichtung/Schule/Hort
Übersiedlung
- Antrag auf Nachsendeauftrag für Post
- Haushaltsversicherung muss rechtzeitig über den bevorstehenden Umzug informiert werden
- Ablesen des Zählerstands – Gas, Wasser, Heizung, Strom
Termin für Wohnungsübergabe bzw. Wohnungsübernahme vereinbaren (Übergabeprotokoll)
- Dem Arbeitgeber Sonderurlaub melden
- Mit dem Nachmieter die Übernahme von Gegenständen abklären und eine schriftliche Bestätigung einholen
- eventuell einen Anbieter für Mietkautionsbürgschaften, sollten in diesem Bereich Engpässe zu befürchten sein
- Zustand der neuen Wohnung vor dem Einzug protokollieren (Protokoll und Fotos)
- Alle Umzugsbelege sammeln
- Eine kurzfristige Haltemöglichkeit für das Beladen und Entladen des Transporters organisieren
- Anhand des Grundrisses der neuen Wohnung deren Einrichtung planen
- Renovierungsarbeiten planen
- Ein Umzugsunternehmen mit dem Umzug beauftragen
- Umzugstermin festlegen, Helfer organisieren, Kartons und Transporter besorgen
Checkliste nach dem Umzug
Wohnsitz
- An-, Ab-, Ummeldung des Wohnsitzes
- Kfz-Abmeldung und Zulassung am neuen Wohnort
- Ab-/Anmeldung des Hundes
- Mitteilung der Adressänderung
Arbeit
- Arbeitgeberin/Arbeitgeber
- Arbeitsmarktservice (AMS)
Behörden und Ämter
- Finanzamt
- Kfz-Zulassungsbescheinigung
- Sozialamt
- Studienbeihilfenbehörde
- Grundbuch
- Firmenbuch
- Gewerbeinformationssystem Austria (GISA)
Versicherung
- Krankenkasse
- Pensionsversicherungsanstalt
- Versicherungsunternehmen
- Fahrzeugversicherung
Post
- Nachsendeauftrag
GIS (Gebühren Info Service)
Kindergarten/Schule/ Universität
- Kinderbetreuungseinrichtung/Schule/ Hort
- Universität/Fachhochschule
Wehrdienst und Zivildienst
- Militärbehörde (nur bei Umzug ins Ausland)
- Zivildienststelle
Vereine
- Kundenkarten, Automobilclub, Sportverein, Bücherclub
- Fischereikarte
- Jagdkarte
- Vereinsregister
- Waffenbesitzkarte/Waffenpass
Verkehrsbetriebe - Beispielsweise beim Besitz einer Jahreskarte
Glaubensgemeinschaften - z.B. Kirchenbeitragsstelle
Vollmachten
Grabnutzungsrechte
Ärztinnen/Ärzte
Laufende Abonnements
- zum Beispiel Zeitungen, Zeitschriften, Theater
- Bibliotheken
Sonstiges
- Schlüssel der alten Wohnung zurückgeben
- Türschilder mit eigenem Namen versehen
- Eventuell Parkerlaubnis beantragen
Für einen Umzug ist immer Geduld und eine gute Organisation gefragt. Die wichtigsten zehn Dinge, die man auf alle Fälle machen sollte, bevor man umzieht:
Sonderurlaub beantragen
Es kommt immer darauf an, an welchem/welchen Wochentag/en man vorhat, umzuziehen. Sollte der Termin auf das Wochenende fallen, ist es nicht nötig, Sonderurlaub zu beantragen. Findet der Umzug jedoch unter der Woche statt, sollte man beim Arbeitgeber Sonderurlaub beantragen. Die genaue Anzahl der Tage, für die man beurlaubt wird, muss mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden.
Helfer organisieren
Wenn ein fixer Termin für den Umzug feststeht, sollte man sich überlegen, ob man mithilfe von Freunden und der Familie umziehen möchte, oder ob man doch lieber eine Umzugsfirma damit beauftragt. Eines steht jedoch fest, es muss beides gut organisiert werden.
Neue Möbel bestellen
Wenn die alten Möbel nicht ins neue Eigenheim mitgenommen werden, solle man sich schon vor dem Umzug daranmachen, sich neu einzurichten. Denn bei vielen Möbelstücken – manche müssen teilweise noch montiert werden – ist die Lieferzeit sehr lange.
Umzugskartons anschaffen
- Man sollte hierbei auf keinen Fall zu sparsam sein, denn bei Umzugskartons kommt es auf das Material an. Wenn schwere Gegenstände getragen werden müssen, sollte der Karton einen stabilen Boden und sichere Traglaschen besitzen.
- Tipp: Zusätzliches Transportklebeband kann helfen, zusätzlich Halt zu geben.
Ausmisten
Bevor die Umzugskisten gepackt werden, sollte man sich überlegen, was wirklich alles mitkommen soll. Viele Dinge, die man schon Jahre lang nicht mehr benutzt hat und die vollkommen in Vergessenheit geraten sind, werden vermutlich auch in Zukunft nicht von Nöten sein.
- Daher bietet sich ein Umzug ideal dafür an, einmal richtig auszumisten.
- Tipp: Das Erstellen einer Inventarliste kann auch eine große Hilfe sein. Darauf wird protokolliert, welche Dinge entsorgt, verschenkt oder verkauft werden sollen.
Renovierungsarbeiten
Sollten Renovierungsarbeiten anstehen – sowohl im alten als auch im neuen Heim – ist es sinnvoll, diese im Vorhinein zu erledigen. Auch hier können Renovierungsfirmen beauftragt werden.
Es sollte jedoch darauf geachtet werden, welche Bemerkungen zu einer Renovierung im Mietvertrag stehen. Auf alle Fälle sollte der Zustand der alten sowie der neuen Wohnung sowohl vor als auch nach dem Umzug durch Fotos dokumentiert werden.
Verträge kündigen oder ummelden
Wenn man zur Miete wohnt, muss der Mietvertrag fristgerecht gekündigt werden. Außerdem sollten Daueraufträge, die mit der Wohnung in Verbindung stehen – beispielsweise Strom- oder Energiekosten – beendet werden. Auch sollte am Tag des Umzugs der Zählerstand abgelesen werden.
Auch Dinge wie Internet, Fernsehen usw. sind umzumelden. Für die neue Wohnung lohnt es sich außerdem, bereits die Energieanbieter miteinander zu vergleichen, um gleich nach dem Umzug den günstigsten Strom zu beziehen.
Den Umzugstag vorbereiten
Der Umzugstag sollte gut strukturiert und geplant sein. Wenn möglich sollte für die Arbeiter etwas Verpflegung bereitgestellt werden. Zudem sollten wichtige Dokumente und Wertgegenstände separat gepackt werden, damit diese immer griffbereit sind. Für den Umzug selbst wäre es von Vorteil, bei Bedarf im Vorhinein eine Park- oder Haltegenehmigung einzuholen.
Adressänderung bekanntgeben und Wohnsitz ummelden
Dies ist einer der wichtigsten Punkte. Adressänderungen sollten bei allen Institutionen bekanntgegeben werden. Dazu gehören unter anderen:
- Arbeitgeber
- Versicherung
- Bank
- Handyanbieter
- Kindergarten
- Schule
- Ämter
- Behörden
- Vereine
- Abos
- Post
Nachbarn informieren
Im Sinne einer guten Nachbarschaft ist es ratsam, den Umzug im Vorhinein anzukündigen und sich vorzustellen. Bei einer kleineren Wohnanlage ist die möglich, bei einer größeren reicht auch eine kurze Notiz am schwarzen Brett.