Probleme werden nicht gelöst, indem Pflegekräfte von den Philippinen importiert werden
Der Vorsitzende des Fachbereiches Gesundheit, Gerald Mjka, von der Gewerkschaft Vida hat die Vorschläge des Gesundheitsstadtrates der Stadt Wien, Peter Hacker, als überflüssig bezeichnet.
Dieser hatte in einem Interview im „Der Standard“, einer österreichischen Tageszeitung, vorgeschlagen, Pflegekräfte von den Philippinen nach Österreich zu importieren, damit dort die Lücken beim Fachpersonal geschlossen werden können.
Die Gewerkschaft Vida ist dagegen der Meinung, dass der problematische Bereich der Pflege direkt in seinem Ursprung verbessert werden muss.
Vida fordert, in Österreich selbst für mehr professionelle und gut ausgebildete Fachkräfte zu sorgen. Dieses qualifizierte Personal muss in Österreich selbst gesucht werden und dort ausgebildet werden. Dies wäre eine wirkliche Hilfe für die Pflegebranche und darüber hinaus auch um einiges nachhaltiger.
Des Weiteren wird von Vida gefordert, dass der Stadtrat, Peter Hacker, nicht nur über den Mangel an Fachkräften klagen sollte, sondern die Berufe in der Pflege attraktiver und interessanter zu gestalten.
Hierfür sollten konkrete Pläne gemacht werden. Zu diesen Plänen sollten besonders die Ausbildungswege für Quereinsteiger in den Bereich, die finanziert werden, überarbeitet werden. Für alle Beschäftigten in der Branche der Pflege müsse das Einkommen erhöht werden. Denn die Tätigkeiten in der Pflege sind sowohl psychisch als auch physisch belastend. Daher haben die Arbeitnehmer es verdient, dass ihre Tätigkeit gerecht vergütet wird.
Einladung zu gemeinsamen Gespräch
Auch der Vorsitzende für den Bereich Wien bei Vida, Helmut Gruber, hat gefordert, dass sich hier alle Beteiligten zusammen setzen müssen, damit die Situation, in der sich die Betroffenen aktuell befinden, schnell und vor allem deutlich verbessert werden kann. Er hat Peter Hacker eingeladen, gemeinsam das Gespräch zu suchen und dabei konkrete Lösungsansätze zu erarbeiten. Die Gewerkschaft Vida unterstützt diesbezüglich alle Reformen und Pläne, die eine Verbesserung in der Branche zur Folge haben.
Der Arbeitsbereich der Pflege muss deutlich verbessert werden
Ebenfalls Gerald Mjka befürwortet den Plan eines gemeinsamen Gesprächs am runden Tisch. Die Rahmenbedingungen im Pflegebereich müssen unbedingt verbessert werden, damit das System in der Zukunft Sicherheit bieten kann. Es müssen jetzt die entsprechenden Weichen für die Zukunft gestellt werden. Er fordert besonders eine Optimierung der Arbeitsbedingungen, mehr finanzielle Mittel und mehr Anerkennung für die Arbeit, welche das Personal in der Pflege leistet. So kann eine gute Pflege für alle Menschen ermöglicht werden, die von motivieren Personal erbracht wird.
Auch Deutschland möchte Pflegekräfte von den Philippinen
Um gegen den Pflegenotstand anzugehen möchte auch das Ministerium für Gesundheit in Deutschland Pflegepersonal auf den Philippinen werben.
Sabine Weiss, die parlamentarische Staatssekretärin der Partei CDU, ist bereits auf die Philippinen gereist, um dort Beratungen zu führen, wie die Möglichkeiten von philippinischen Pflegekräften in der Bundesrepublik aussehen könnten. Im Mittelpunkt steht besonders die Frage, wie das Personal bereits auf den Philippinen ausgebildet werden könnte, damit es optimal auf die Arbeit in Deutschland vorbereitet ist. Ebenfalls das Anerkennungsverfahren müsste vereinfacht werden.
Diesbezüglich hat das Ministerium bereits verkürzte Verfahren zum Erhalt des Visas sowie den Zugang zu Sprachkursen genannt. Außerdem werden enge Kooperationen mit privaten Vermittlern, Pflegeheimen und Krankenhäusern, sowie den Behörden, angestrebt. Im Kosovo hat der Minister für Gesundheit der CDU, Jens Spahn, schon im Juli eine Absichtserklärung unterzeichnet, welche die Kooperation in Sachen Anerkennung und Ausbildung von Personal in der Pflege betrifft.