Krankenkassenreform 2019 in Österreich – Änderungen & Meinungen – Fusion der Kassen, AUVA, Vorteile, Nachteile

Wichtig bei Krankheit: Eine ordentliche Betreuung und entsprechende Leistungen der Krankenkassen

Im Jahr 2019 soll in Österreich eine Reform der Krankenkassen stattfinden. Vor allem im Bereich der Sozialversicherung wird es einige Änderungen geben. Der erste Gesetzesvorschlag war im Mai 2018. Im Großen und Ganzen sollen durch das neue System mehrere hundert an Millionen Euro eingespart werden.

Allerdings wird es bei der Systemumstellung auch Verlieren geben. Das System soll laut des österreichischen Kanzlers nicht mehr wiederzuerkennen sein. Unter anderem sollen die 21 verschiedenen Versicherungsträger zu 5 reduziert werden.

Nicht umsonst gilt die Krankenkassenreform als kontrovers. Im Endeffekt ist es eine Maßnahme, um das Leistungsniveau der Versicherten auf langfristige Zeit sicherzustellen. Wann genau das neue Gesetz in Kraft tritt und welche weiteren Faktoren eine Rolle spielen, wird im folgenden Artikel erwähnt.

Inhaltsverzeichnis

Wann und warum wird die Krankenkassenreform eingeführt?

Das aktuelle Problem in Österreich sind die hohen Gesundheitskosten. Mithilfe des neuen Systems sollen diese nachhaltig gesenkt werden. Nur durch eine Verschmelzung der verschiedenen Gebietskrankenkassen und einem permanentem Nachbesetzungsstopp soll sich dies erreichen lassen.

Wichtig bei Krankheit: Eine ordentliche Betreuung und entsprechende Leistungen der Krankenkassen

Aktuell finden genauere Anpassungen am Gesetz statt bis es am 01. Januar im Jahr 2019 zum Einsatz kommt. Bis voraussichtlich 2023 sollen um die 1 Milliarde an Euros von Verwaltungskosten eingespart werden. Parteivorsitzende in der FPÖ sehen es als zwingende Maßnahme, die sich schon früher angedeutet hat.

Mit der Einführung der neuen Krankenkasse werden neue Ziele gesetzt. Hauptziele sind unter anderem Leistungskürzungen sowie Privatisierungen. In erster Linie geht es darum herauszufinden, wie die Beiträge gesenkt werden wollen. Allerdings werden dadurch die Hürden für einen Arztbesuch steigen.

Neben den klassischen Selbstbehalten werden die Kassen den Besuch bei einem Arzt nicht mehr automatisch übernehmen. Im Endeffekt ist es der Versicherer, der die Kosten zu tragen hat und diese anschließend bei der Krankenversicherung einreichen muss.

Hinter den Harmonisierungen verstecken sich eigentlich nur Leistungskürzungen, welche die Ungerechtigkeit zwischen Beamten und Angestellten nicht ändert.

Was wird sich durch das neue Gesetz ändern?

Mittlerweile wurden viele Details zum neuen Gesetz bekannt gegeben. Eine große Rolle spielt die Kassenfusion, die Gesundheitskasse sowie Einsparungen, AUVA und eine Umfärbung.

Fusion der Kassen

In Österreich gibt es insgesamt 21 verschiedene Sozialversicherungen. Diese werden mit der neuen Reform auf 5 reduziert. Außerdem werden die 9 Gebietskrankenkassen miteinander verschmelzen und zwar zur Österreichischen Gesundheitskasse (ÖKG). Außerdem ändert sich etwas für Landwirte wie Bauern. Die Sozialversicherung von Unternehmer und Bauern werden zusammengelegt. Die Beamtenversicherung hingegen wird von den Eisenbahner übernommen. Im Grunde genommen werden drei unterschiedliche Kassen geplant:

für:

  • den öffentlichen Dienst
  • Arbeitnehmer
  • Selbstständige

Noch ist unklar, ob die Pensionsversicherungsanstalt und die Unfallversicherung bestehen bleiben. Genauere Fortschritte sind im neuen Jahr zu erwarten.

Gesundheitskasse

Die Österreichische Gesundheitskasse besteht aus etwa 7 Millionen Versicherten. Sie machen etwa 14,5 Milliarden der insgesamt 18,5 Milliarden Euro an Beiträgen aus. Laut Aussagen der Regierung soll es hier bis 2020 zu einem bundesweiten Gesamtvertrag mit den Ärztekammern geben.

Die Regierung verspricht dafür mehr Möglichkeiten für Freiraum und Budgetautonomie. Ob sich das System mit dieser Vorgehensweise schlanker gestalten lässt, gilt noch abzuwarten.

AUVA

Bei der AUVA handelt es sich um die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt. Die Anstalt wurde eingeführt, um Arbeitsunfälle zu versichern. Finanziert wird sie zum großen Teil aus Beiträgen der Unternehmen. Das Hauptziel der Regierung sind Einsparungen.

Aus diesem Grund muss auch die AUVA Abstriche machen mit hohen Beträgen. Aufgrund der hohen Beträge kann es durchaus passieren, dass die Anstalt sich früher oder später auflösen wird. Deswegen kam von der AUVA ein Gegenvorschlag wie die Entgeltfortzahlung nach einer Krankheit.

Im Endeffekt sollen die Kosten um insgesamt 400 Millionen Euro gesenkt werden. Leider geht die Rechnung an die Steuerzahler sowie anderen Sozialversicherungen.

Einsparungen

Wie bereits erwähnt möchte der Kanzler Kurz und die Regierung Maßnahmen treffen, um im Bereich der Krankenkasse Geld einzusparen. Das Hauptziel sind bis zum Jahr 2013 die Einsparung von 1 Milliarde Euro. Aus welchen Bereichen und Faktoren sich diese Zahl zusammensetzt ist noch unbekannt.

Vor allem im Verwaltungspersonal will man sparen. Die Leistungen der Versicherer werden reduziert werden müssen. Das gesparte Geld soll weiterhin nicht verloren gehen und für Landärzte einen Anreiz stellen.

Umfärbung

Neben der Fusion mehrerer Gebietskrankenkassen plant die Regierung einen Wechsel bei den dominierenden Krankenkassen der Gewerkschaften. Die Arbeitgeberkammer besteht momentan aus 4/5 Mitglieder der Länderkassen. In der Kontrollversammlung herrscht das Gegenteil.

Vor- und Nachteile der neuen Krankenkassenreform

Die Reform der aktuellen Krankenkasse soll laut Regierung mehrere Vorteile mit sich bringen. Allerdings ist die Stimmung gedämpft, da nicht jeder davon profitieren wird. Im Folgenden eine kleine Übersicht über die Vor- und Nachteile des kommenden Systems.

Vorteile

Aufgrund der vielen unterschiedlichen Sozialversicherungen gäbe es aktuell weniger Übersicht und Zusammenarbeit. Mit der neuen Reform soll sich das ändern. Die Leistungen der Sozialversicherungen sollen miteinander harmonieren. Zudem soll das System auf langfristige Sicht gesehen das Gesundheitssystem in Österreich vereinfachen.

Nachteile

Die neue Krankenkassenreform hat zwar gute Ansätze, dennoch wird nicht alles in die Tat umgesetzt werden können. Ein Beispiel ist die bestehende Ungerechtigkeit zwischen Beamten und den Angestellten. Nach wie vor profitieren Beamte von einer besseren Versicherung, welches sich auch durch die neue Reform nicht ändern wird.

Stark kritisiert wird das System unter anderem von der SPÖ, der sozialdemokratischen Partei Österreichs. Momentan umfassen die Verwaltungskosten der Krankenkassen einen Betrag von etwa 500 Millionen Euro. Das Sparziel lässt sich nur durch Kürzungen erreichen, welches definitiv auf die Kosten der Patienten gehen würde. Im Grunde genommen leiden die Patienten an den gesagten Vorteilen.

Wie wird die Zusammenlegung aussehen?

Wie genau die spätere Zusammenlegung für das neue Jahr aussehen soll, wird von der Regierung noch offen gehalten. Allerdings ist es sicher, dass 2019 eine sogenannte Österreichische Krankenkasse kommen wird, in der die 9 Gebietskrankenkassen miteinander fusioniert werden. Außerdem gibt es bereits Verhandlung in Bezug auf Zu- und Abschläge mit den Ärztekammern. Bis es so weit ist, bleiben die Verträge noch bis 2020 aufrecht. Außerdem werden die Beiträge von den Selbstständigen sowie Bauern zusammengelegt.

Quelle und Details: https://www.foerderportal.at/krankenkassenreform/

Aussagen der Kritiker

Generell wird eine sinnvolle Erweiterung der Sozialversicherungssystems begrüßt. Nichtsdestotrotz dürfen aus Sicht der Ärzte die Selbstverwaltung der Krankenkassen sowie die soziale Medizin nicht in Frage gestellt oder gar abgeschafft werden. Im Endeffekt handelt es sich um eine „Zerschlagung“ des Systems. Zudem wollen die Obleute der Sozialversicherungsträger mit in die Pläne einbezogen werden.

Antwort der Regierung

Das mit der neuen Krankenkassenreform nicht alle zufrieden sein werden, ist der Regierung durchaus bewusst. Der Fokus liegt auf den Funktionären. Noch ist nicht sicher, ob sich die Regierung auch in den Gremien der Sozialversicherung aktiver einbringen wird. Laut des Kanzlers wird es eine Neuaufstellung geben.

Folgen für die Versicherten

Mit der Zusammenlegung der Krankenkassen und der Kürzung der Sozialversicherungen ergeben sich dementsprechende Folgen für die Versicherten. Aufgrund der hohen Einsparungen befürchten Kritiker, dass sich mit Laufe der Zeit die AUVA-Spitäler schließen werden.

Daraus wird eine schlechtere Versorgung für die Patienten erfolgen, da kein Geld mehr zur Verfügung steht. Allerdings wird dieser Punkt von der Regierung verneint. Eine effiziente und patientennahe Versorgung ist nur möglich, wenn diese auch entsprechend versorgt werden.

Laut Versprechungen der Regierung soll durch die Reform mehrere finanzielle Mittel frei werden, die sich für andere Zwecke nutzen lassen. Im Großen und Ganzen aber können sich die Patienten auf eine einheitliche Leistung freuen. Was genau passiert, wird die Zukunft zeigen.

Bis Oktober ist der Beschluss im Ministerrat noch möglich

Durch die Einsparungen an den Sozialversicherungen soll pro Jahr zwischen 200 und 300 Millionen Euro eingespart werden. Bei der Präsentation der Reform waren Beträge von bis zu 1 Milliarde die Rede und zwar bis 2023. Angegeben wurden bis 2023 33 Millionen Euro und bis 2026 350 Millionen Euro. Die Begutachtung des Gesetztes ist seit dem 19.10.2018 abgeschlossen worden.

Auswirkungen auf die Unfallversicherung

Wie oben bereits erwähnt hat die Reform Auswirkungen auf die Unfallversicherung. Im Prinzip soll die AUVA etwas abgespeckt werden, ihren charakteristischen Bestand aber beibehalten. Für Gewerbetreibende wird die Versicherung im neuen Jahr durch die Selbstständigen Kasse abgedeckt. Insgesamt werden aufgrund der Zusammenlegung die Sozialversicherungen von 21 auf 5 verkürzt.

Fazit:Ab dem 01.01.209 soll in Österreich eine Reform der Krankenkasse stattfinden. Das Gesetz befindet sich in seiner Endphase und umfasst verschiedene Änderungen. Das Hauptziel der Regierung ist das Einsparen von Geld. Außerdem werden die 21 Sozialversicherungen auf 5 zusammengelegt und die 9 Gebietskrankenkassen zusammengeschlossen. Nachteile können sich aber vor allem für Patienten entwickeln. Durch die Einsparungen würde dementsprechend Geld fehlen, um diese hochwertig zu versorgen. Durch die neue Krankenkasse soll jeder gleich behandelt werden. Auf langfristige Sich soll das neue System das Gesundheitssystem verbessern. Ob die Änderungen für weiteren Gesprächsstoff sorgen werden oder ob es Anklang bei den Bürgern findet, wird sich in Zukunft noch herausstellen.

Verfasst von David Reisner

Der Finanz Blog in Österreich wird bereits seit 2007 von mir, David Reisner, betrieben.

Als Experte für Online Marketing und Finanzen in Österreich gibt es hier aktuelle Tipps, Vergleiche und Informationen zu Finanzprodukten, Tarifen und Finanz Nachrichten aus Österreich & der Welt. Privat gelten meine Interessen dem Tanzen, Musik, dem Besuch von regionalen Veranstaltungen und Neuigkeiten aus Technik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Ich wohne aktuell in Graz und freue mich immer, neue Dinge kennenzulernen und neue Orte zu entdecken.