Immobilienfinanzierung und Eigenkapital in Österreich

Wer sich für eine Immobilienfinanzierung in Österreich interessiert, kann Eigenkapital mit einbringen, denn die meisten Kreditinstitute bieten in dem Fall günstigere Konditionen. Dies liegt daran, dass insgesamt eine niedrigere Summe beliehen werden muss und die Banken haben ein entsprechend geringeres Risiko.

Für potentielle Interessenten, die eine Bauvorhaben oder eine Immobilie finanzieren möchten, lohnt es sich also enorm, zunächst eine gewisse Summe Eigenkapital anzusparen und den Rest dann zu finanzieren.

Wenn es um eine Kreditvergabe geht, dann richten sich die Kreditanbieter zum einen nach dem Kaufpreis der Immobilie an sich und zum anderen nach dem aktuell vorherrschenden Marktwert, wobei das Objekt schließlich als Sicherheit gilt.

Außen vor bleiben hier aber oft die sogenannten Kaufnebenkosten. Auch wenn zu hundert Prozent eine Immobilie finanziert wird, gilt es diese speziellen Kosten in der Regel selbst zu tragen. Das gilt auch für die Kaufinteressenten in Österreich.

Wie setzen sich die Kaufnebenkosten zusammen?

Da die Kaufnebenkosten meist selber getragen werden, auch im Rahmen einer Finanzierung, stellt sich entsprechend die Frage, wie sich diese Kosten zusammensetzen. Hier geht es um Grundbuch- und Notar-Gebühren, Provision für den Immobilienmakler sowie die Grunderwerbssteuer.

Zwischen zehn und fünfzehn Prozent machen diese Kosten insgesamt aus. Daher macht es Sinn, genau diesen Prozentsatz selber zu finanzieren, damit der Zinssatz des Kredits zu attraktiven Konditionen in Anspruch genommen werden kann, was den Kredit insgesamt günstiger werden lässt.

• Weiterhin empfiehlt es sich, weitere Rücklagen anzuhäufen, egal ob eine Immobilie schlüsselfertig erworben oder ein Bauvorhaben angestrebt wird. Die Praxis hat immer wieder gezeigt, dass es im Laufe der Zeit zu unvorhersehbaren Kosten kommen kann, und dann ist so ein finanzielles Polster wahres Gold wert.
• Es gibt unter Experten eine Faustformel, welche besagt, dass etwa drei Monatsgehälter netto angebracht sind, um als Rücklagen angehäuft zu werden.
• Schnell kann es nämlich mal zu etwaigen Nachzahlungen oder Reparaturen kommen, doch mit einer guten Rücklage können die monatlichen Fixkosten dann weiter getragen werden. Dies gilt auch für Kapitalanleger, falls es zu Mietausfällen kommt.

Mit Eigenkapital bessere Kreditkonditionen erhalten

Eine Immobilie zu finanzieren und Eigenkapital mit einzubringen, weist gleich mehrere Vorteile auf. Zum einen gewähren Banken attraktivere Kredite, was konkret auch einen niedrigeren Zinssatz bedeutet. Dieser richtet sich nämlich nach dem Risiko, welches die Bank für das Darlehen trägt.

Je mehr Eigenkapital, umso niedriger das Risiko für die Bank, was günstigere Konditionen bzw. Zinssätze zur Folge hat.Einen Überblick über die Kosten für eine Baufinanzierung in Österreich kann bequem online mit einem Wohnkredit Rechner durchgeführt werden.

Besonders hoch fallen zum anderen die Zinssätze aus, wenn über 85 Prozent des Kaufpreises als Darlehenssumme beliehen werden. Dieser Zinsaufschlag ist nicht zu unterschätzen, die ersten Erhöhungen fangen bereits bei einer beliehenen Summe von über 50 Prozent des Immobilienpreises an.

• Wer also in Österreich eine Immobilie kaufen möchte, sollte den Aspekt des Eigenkapitals nicht unterschätzen.
• Unter dem Strich ist es also nicht nur empfehlenswert, soviel Eigenkapital wie möglich in ein Darlehen mit einzubringen, weil die Laufzeit des Kredits somit verlängert wird, sondern weil Kreditnehmer noch zusätzlich ein Vielfaches durch günstigere Kredite sparen können.

Das eine oder andere Jahr noch einmal Eigenkapital anzusparen, lohnt sich also gleich in mehrfacher Hinsicht. Auch was die Rücklagen für unvorhersehbare Kosten anbelangt.

Tipps für potentielle Kaufinteressenten

Der Kauf einer Immobilie lohnt sich im Grunde in jedem Fall, weil ein solcher Erwerb eine sinnvolle Altersvorsorge darstellt.

Viele potentielle Käufer sind sich jedoch unsicher, wie hoch der Anteil des Eigenkapitals ausfallen sollte, wenn sie eine Immobilie in Österreich kaufen und finanzieren wollen. Wird das Objekt selber bewohnt, empfiehlt sich, mindestens 20 Prozent der Kaufsumme durch eigene Ersparnisse zu finanzieren.

Für Kapitalanleger hingegen kann es vorteilhaft sein, weniger Eigenkapital mit einzubringen, vor allem aus steuerrechtlichen Gründen.

Hier können Kreditzinsen nämlich als Werbungskosten steuerlich abgesetzt werden aufgrund der Werbungskosten. In jedem Fall gilt es jedoch, das etwaige Risiko vernünftig zu kalkulieren, so dass keine finanziellen Engpässe auftreten. Diese können besonders dann sehr schmerzlich sein, wenn insgesamt im Monat eine Summe X zur Verfügung steht, die keine Sonderkosten mehr zulässt.

• Nach wie vor stellt es für zahlreiche Menschen eine attraktive Option dar, ein Eigenheim zu kaufen, anstatt jahrelang Miete zu zahlen ohne bleibenden Gegenwert.
• Praktisch ist hier, dass in Österreich viele Banken und Kreditinstitute zur Verfügung stehen, die für dieses Vorhaben eine Finanzierung anbietet. Als Tipp gilt hier, genügend Eigenkapital anzusparen, damit die Kosten im Nachhinein nicht unangenehm oder sogar belastend werden.

Auch wenn es für viele Interessenten sicher sehr verführerisch ist, so schnell wie möglich ein Haus zu kaufen und fast komplett zu finanzieren, rechnet sich die Variante mit dem Eigenkapital jedoch auch noch nach vielen Jahren. Mehr Eigenkapital bedeutet im Endeffekt niedrigere Tilgung oder günstigere Zinsen, je nach Kreditangebot auch beides. Auch die Laufzeit kann von einem höheren Eigenanteil profitieren. Wer mag, kann sich auch für ein Darlehen entscheiden, indem Sondertilgungen vereinbart sind. Auch diese verkürzen die Laufzeit dann nocheinmal maßgeblich und empfiehlt sich vor allem für jene Käufer, welche ihren Kredit schnell abzahlen möchten.