Endlich ist es soweit. Nikola ist schon länger in aller Munde. Das amerikanische Start-Up hat in seinem Werk in Ulm im September den Startschuss für seine neue Fertigung gegeben. Gemeinsam mit Iveco wird hier zukünftig der Nikola Tre in Serie hergestellt. Doch der mittelschwere Laster mit Elektroantrieb ist nicht das einzige vielversprechende Projekt von Nikola.
Ein Markt mit viel Potential
Auch im LKW-Sektor werden Verbrennungsmotoren sukzessiv durch klimafreundliche Alternativen ersetzt werden müssen. Hier positioniert sich Nikola und will den großen LKW-Herstellern, wie etwa Scania und Daimler, ordentlich Konkurrenz machen.
- Der Nikola Tre wird dazu auf einer Plattform von Iveco produziert. So soll er, als erstes serienreifes Modell, mit einer Reichweite von 560 Kilometern punkten.
- Die ersten Kunden dafür gibt es bereits in den USA. In Europa werden 25 Laster für den Hamburger Hafen im kommenden Jahr als ersten Kunden hergestellt.
Für das erste Quartal sind bereits 25 bis 50 Laster geplant. Hauptsächlich aufgrund des Chipmangels hat Nikola hier die Fertigungsprognosen reduzieren, denn das Werk ist für 3000 Fahrzeuge im Jahr ausgelegt. Zusätzliches Innovationspotential hat die Wasserstoff-Variante des Nikola Tre, die ab 2023 ebenfalls in Serie gehen soll.
Nikola Aktie – Kurschance & Prognose für den Aktienkurs
Der Aktienkurs von Nikola dürfte also vom Hochlauf der Produktion deutlich profitieren. Der nächste Quartalsumsatz wird bei bis zu 7,5 Millionen US-Dollar liegen. Mit dem Verkauf seiner Elektrolaster wird Nikola keine Probleme haben, da allein die Reichweite die Konkurrenz deutlich übertrifft.
Auch kann der Nikola Tre innerhalb von zwei Stunden bereits wieder auf 80 Prozent der Bartteriekapazität geladen werden. Nachdem sich die Aktie aktuell nahe ihres Allzeittiefs befindet, kann bei einem erfolgreichen Einstieg in die Produktion des Nikola Tre, mit einem Kursanstieg gerechnet werden.
Hier unterstützt auch die Kooperation mit dem im LKW-Sektor erfahrenen Partner Iveco. Lediglich ein zu hoher Preis könnte noch zu einem Problem werden. Hauptrisiko bei der Nikola-Aktie sind, wie in der Vergangenheit auch, Verwässerungen durch Kapitalerhöhungen. So kann man ein Investment in Nikola durchaus optimistisch sehen.
Hintergrundinformationen zu Nikola
Gegründet wurde die Nikola Corporation im Jahr 2014 von Trevor Milton. Der Hauptsitz des Unternehmens ist seit 2018 in Phoenix, Arizona. Nikola will mit alternativen Antrieben, also dort wo Tesla im Kraftfahrzeugbereich Gewinne erzielt, den Nutzfahrzeugsektor revolutionieren.
- Mit dem norwegischen Unternehmen Nel Hydrogen will das Unternehmen ein Netz von Wasserstoff-Tankstellen in den USA aufbauen. Für die LKW-Produktion hat Nikola Kooperationen mit Iveco und General Motors aufgebaut. So werden die Antriebskomponenten der LKWs unter anderem von CNH Industrial geliefert.
- Der Automobilzulieferer Bosch wird Nikola ab 2022 zudem mit Brennstoffzellen versorgen. Bereits über 14.000 Vorbestellungen, unter anderem auch von Großkunden wie der Brauerei Anheuser-Busch, sollen bereits für Lastkraftwagen von Nikola vorliegen. Nach dem Börsengang, ist das Unternehmen seit Anfang Juni 2020 auch im NASDAQ vertreten.
Deshalb ist Iveco ein guter Partner für Nikola
Als zuverlässiger Nutzfahrzeughersteller ist Iveco weltweit bekannt. Das italienische Unternehmen gehört zum CNH Industrial Konzern, dessen Schwerpunkt ebenfalls im Nutzfahrzeugbereich liegt.
So stellt Iveco seit der Firmengründung im Jahr 1975 zuverlässige Lastkraftwagen, Busse, Bau- und Feuerwehrfahrzeuge her. Für Iveco ist die Kooperation mit Nikola ein wichtiger Schritt, um die Zukunftsfähigkeit der eigenen Produktpalette sicherzustellen.