Wirtschaftslage in Österreich ”nach” Corona

Corona Pandemie: Hilfsgelder werden geprüft und evtl. rückgefordert! Bild: @anastasia.yanishevska via Twenty20
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Kann man überhaupt bereits von ”nach Corona“ sprechen? Wann ist „nach Corona“? Zwar wird mittlerweile die vierte Welle etwas entspannter gesehen und nicht mehr mit starken Einschränkungen des alltäglichen und gesellschaftlichen Lebens sowie keinen ausgelasteten Intensivkapazitäten gerechnet.

Dies geht auf die bald erreichte Herdenimmunität zurück, und unter den Nicht-Geschützten (zB den Nicht-Geimpften) kann man den benötigten Krankenhauskapazitäten Herr werden.

Was bedeutet diese Lockerung der Coronamaßnahmen für die Wirtschaft?

Unter den Lockdowns hat die Wirtschaft in Österreich und in anderen Ländern stark gelitten.

Mittlerweile ist doch eine deutliche Erholung spürbar. Das BIP wuchs im zweiten Quartal 2021 verglichen mit dem Vorjahr um mehr als 11 Prozent an. Bereiche, die von der Coronakrise am stärksten betroffen waren, konnten sich aufgrund der Lockerungen der Einschränkungen erholen, was den Anstieg des BIP teilweise erklärt.

Eine weitere Erklärung ist freilich die negative Entwicklung in den Quartalen zuvor, weswegen ein deutlicher Anstieg jetzt nur plausibel erscheint. Dennoch eine positive Entwicklung, die Zuversicht erzeugt. Insgesamt wird mit einem Wirtschaftswachstum von ungefähr 4 Prozent für das gesamte Jahr 2021 gerechnet.

Stockfoto-ID: 304674532 Copyright: TheCorgi, Bigstockphoto.com
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Wird Corona auch längerfristig Änderungen im Verhalten von Konsumenten hervorrufen?

Werden wir etwas zurückhaltender werden, was Reisen und die Anwesenheit von Events mit Menschenmassen betrifft? Oder werden diese Dinge, sobald wieder uneingeschränkt angeboten, besonders stark in Anspruch genommen?

Einige der Wertigkeiten, die das Miteinander währen der Coronakrise prägten, wie Rücksicht aufeinander, Solidarität sowie Anpassungen im Konsumverhalten, werden uns in unterschiedlicher Verbreitung auch der Krise erhalten bleiben. Daneben scheint jedoch auch ein Wille, wieder zu „Business as usual“ zurückkehren zu wollen, zu bestehen. Kurzfristig wird das Konsumverhalten wohl zwischen diesen beiden Polen pendeln.

Was hat uns Corona gelernt?

  • Wenn uns diese Pandemie etwas gelernt hat, dann neben den primären gesundheitlichen Folgen die deutlichen Auswirkungen auf Gesellschaft und Alltagsleben, und wie schnell diese Auswirkungen eintreten. Kurzarbeit und gesteigerte Arbeitslosigkeit als unausweichliche Folgen der gesellschaftlichen und alltäglichen Einschränkungen.
  • Nach einer Weile haben wir uns an die „neue“ Realität angepasst und konnten ihren Effekten ein wenig gegensteuern, aber all diese Maßnahmen hatten natürlich ihren Preis, buchstäblich.

Um die 175 Mrd. Euro könnten sich die Gesamtkosten für die Coronakrise belaufen bis 2024 belaufen, Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung und Stabilisierungen für Wohlstand inkludiert (Quelle: Agenda Austria).

Finanzielle Unterstützungen für Unternehmen umfassten etwa Zuschüsse für Kurzarbeit unter Corona, Härteausfallfonds, Kreditsicherungen bzw. Garantien für Überbrückungskredite, Fixkostenzuschüsse sowie Umsatzersatz, Ausfallsbonus oder Schutz für Veranstalter für Ausfälle von Events und anderen sozialen Zusammenkünften. Insgesamt werden Bereiche wie der Arbeitsmarkt und die Gesamtwirtschaft noch Jahre brauchen, um sich von der Coronakrise zu erholen.

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Verfasst von stefortner

Ich bin für Themen auf finanz-blog.at zuständig, die auch über die Grenzen Österreichs hinausreichen. Als eine Art Auslandskorrespondentin beschäftige ich mich mit wirtschaftlichen und finanztechnischen Themen, die international und für Österreich relevant sind.

Nachhaltigkeit, Unternehmertum und Sport gehören zu meinen großen Interessen, die sich auch immer wieder in meinen Artikeln wiederfinden können.

Arbeite in einem großen Industriekonzern, betreibe eigene Websites und ein kleines Unternehmen. Schreiben zählt zu meinen großen Leidenschaften, neben dem bereits erwähnten Sport, sowie Natur, Tiere und Fotografie.