Eine der ältesten Kreditformen – der Pfandleihkredit

Schon bevor die Menschen sesshaft wurden, gab es Kredite für die verschiedensten Vermögensgegenstände. In nomadischen Zeiten war Geld in der heutigen Form zwar eher selten bis gar nicht vorhanden, denn Geldmittel gehen eher auf die Einführung der Landwirtschaft und der damit verbundenen Steuern zurück.

  • Nichtsdestotrotz existierten schon immer Momente in der Menschheitsgeschichte, wo eine Person etwas zu einem Zeitpunkt benötigte und eine andere Person diesen Bedarf erfüllen konnte.
  • Damit sich in einer Zeit, bevor es Sozialversicherungsnummern oder Wohnadressen gab, konnte sich der Gläubiger nur über die Rückzahlung sicher sein, wenn ein Pfand für seinen Kredit ausgelegt wurde.

Das Pfandleihhaus in der Antike

Irgendwann erkannten die Nomaden, dass ein gut bestellter Acker viel mehr Nahrung bietet als die ständige Jagd. Durch diese Erkenntnis veränderte sich die Einstellung zum Eigentum ganz wesentlich und somit erweiterte sich das Pfandgeschäft auch drastisch bis in die Antike hinein.

So wie sich die Menschen Häuser und Tempel bauten, folgten bald die ersten Pfandhäuser. Die ersten Aufzeichnungen sprechen von Pfandleihhäusern vor 3000 Jahren in China, die hauptsächlich von Bauern genutzt wurden.

Gleichzeitig verbreiteten sich verschiedene Währungen. Dabei handelte es sich um ein Zahlungsmittel, das nicht so schnell verderben konnte, das die Berechnung von Zinsen ermöglichte und das den verschiedensten Gegenständen einen klaren Wert.

Die Pfandleiher boomten und wurden in der Gesellschaft immer wichtiger. In Rom und Griechenland nutzten vor allem Händler die Pfandleiher, um ihre Marktstände und ihre Handelsgeschäfte zu finanzieren.

Die Pfandleiher im Mittelalter

Im Mittelalter war es ebenfalls schwer für Menschen an kurzfristige Finanzierungen zu kommen. Den Normalbürgern standen keine Banken wie heute offen. Pfandleihhäuser konnten für manche Familien sogar lebenswichtig werden, wenn der Ertrag der Felder nicht ausreichte. Schon ein Fakt zeigt, wie verbreitet die Pfandleiher waren. Die Kirche setzte den Maximalzinssatz fest, den Pfandleiher verlangen durften. Diese Regelung wurde zwar später wieder gelockert, aber wenn sich die Kirche einmischt, dann muss es um ein wichtiges Thema gehen.

Die Pfandleiher heute

Sehr alte Geschäftsmodelle haben in der heutigen Zeit oft nicht den besten Ruf. Das gilt ebenfalls für Pfandhäuser. Die aktuelle Geringschätzung geht auf die Banken zurück, die heute die erste Anlaufstellen für Finanzierungen sind. Es gilt die Meinung, dass erst der Gang zum Pfandleihhaus angestrebt wird, wenn die Banken eine Absage erteilen.

Gerade in letzter Zeit und vor allem durch die Corona-Pandemie ändert sich dies wieder. Viele Pfandleihhäuser, die beispielsweise auf KFZs spezialisiert sind, haben nichts von den typischen Spelunken. Zudem haben wir heutzutage so viel Technik in unsere Haushalten, dass sich durchaus etwas davon verpfänden lässt.

Einfach weil für geringe Summen die Suche nach einem Pfandleiher in Österreich viel bequemer ist, als die Bürokratie eines Konsumkredites zu durchleben. Die Konditionen von einem überzogenen Girokonto sind auch nicht unbedingt günstiger als ein Pfandkredit.

Verfasst von David Reisner

Der Finanz Blog in Österreich wird bereits seit 2007 von mir, David Reisner, betrieben.

Als Experte für Online Marketing und Finanzen in Österreich gibt es hier aktuelle Tipps, Vergleiche und Informationen zu Finanzprodukten, Tarifen und Finanz Nachrichten aus Österreich & der Welt. Privat gelten meine Interessen dem Tanzen, Musik, dem Besuch von regionalen Veranstaltungen und Neuigkeiten aus Technik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Ich wohne aktuell in Graz und freue mich immer, neue Dinge kennenzulernen und neue Orte zu entdecken.