Österreichs Wirtschaft im Jahr 2021 – mehr als Ski und Kaiserschmarrn

Quelle: Wiener Börse
Quelle: Wiener Börse

Das Erste, das unsere ausländischen Nachbarn mit Österreich assoziieren, sind Skilifte, dicht gefolgt von der Nummer zwei, Kaiserschmarrn. Natürlich stellt der Tourismus mit 15 Prozent am Bruttoinlandsprodukt eine der wichtigsten ökonomischen Säulen hierzulande dar. Austria kann aber mehr.

Der Post-Corona-Aufschwung

Auch wenn die Warnungen vor der vierten Corona-Welle im Herbst 2021 nicht abreißen, viele sehen uns sogar schon mitten drin, hat die österreichische Wirtschaft Corona überwunden. Österreich hatte mit die größten Einbußen in Europa durch die Pandemie.

Aber die Pluspunkte der österreichischen Wirtschaft sind sehr wohlbekannt und zählen mit dem Ende des zweiten Lockdowns wieder. Auch und gerade im Ausland.

Dem Minus von 4,3 Prozent nach dem zweiten Lockdown steht im Jahr  2021 bereits ein Plus von 3,5 Prozent gegenüber, die Prognose für 2022 lautet 4,4 Prozent. Der Einkaufsmanagerindex erreichte im Mai 2021 mit 66 Prozent seit vielen Jahren wieder einen Höchststand. Allerdings sehen viele Verantwortliche auch noch Risiken für das Wirtschaftswachstum.

  • Ein Hemmnis stellt für viele die vergleichsweise hohe Körperschaftsteuer dar. Während sie im europäischen Mittel bei 21 Prozent liegt, kalkuliert Österreich immer noch mit 25 Prozent.
  • Dazu kommt, dass Kanzler Kurz und seine Regierung durch den Skandal um den Kurz-Spezi Schmidt angeschlagen sind. Was allerdings für die einen als Risiko gilt, bedeutet für die anderen, die Börsianer, eine echte Chance.

ATX mit viel Luft nach oben

Corona, Skandale, eigentlich alles Gift für die Stimmung an der Börse. Entsprechend verhalten bewegt sich der ATX aktuell. Das KGV liegt heuer bei 17. Bei unserem Nachbarindex DAX beträgt der Wert immerhin 20.

Quelle: Wiener Börse
ATX & Handel an der Börse in Wien – Quelle: Wiener Börse

Bislang sind es die ausländischen Investoren, die nach dem coronabedingten Crash aktiv wurden. Heimische Anleger sollten unsere hiesige Wirtschaft und die Innovationsfähigkeit unseres Mittelstandes aber auch zu schätzen wissen.

  • Es war das oberösterreichische Unternehmen Rosenbauer, welches das erste elektrisch betriebene Feuerwehrauto entwickelte.

Die Bau- und Immobilienbranche verzeichnet einen echten Boom. Nicht nur Neubauten sind gefragt. Gerade im Bereich Gastronomie und Hotellerie tendieren die Anbieter dazu, die Häuser an die durch Corona veränderten Bedürfnisse der Gäste anzupassen.

Eine Welle von Wellness-Tempeln wird über Österreich hinwegrollen. Ein weiterer Treiber für die Wirtschaft in den kommenden Monaten ist die Tatsache, dass sich Osteuropa, von der Pandemie heftig getroffen, auch wieder erholt, die Wirtschaft dort wieder ins Laufen kommt und damit einer der größten Handelspartner Austrias zu neuem Leben erwacht.

Immerhin kam der ATX von 2.005 Zählern im November 2020 am 11. August 2021 auf ein neues Dreijahreshoch. Wer an der Rally teilgenommen hatte, konnte sich über einen Zählerstand von 3.631,93, ein Plus von 81 Prozent freuen. Im Januar sahen die Zahlen noch anders aus. Der Chefanalyst der Ersten, Fritz Mostböck, wurde am 12. Januar 2021 mit einem Anstieg des ATX bis zum Jahresende auf 3.250 Zähler zitiert. Österreich kann mehr.

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Verfasst von uwerabolt

1959 in Frankfurt am Main geboren, absolvierte ich nach der Matura zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Dem schloss sich ein Studium der Psycho- und Neurolinguistik (M.A.) an.

Bereits während der Uni machte ich mich auf dem Sektor Finanzdienstleistungen selbstständig und erwarb in diesem Zusammenhang auch den deutschen Berufsabschluss „Versicherungsfachmann (BWV)“.

Nach 26 Jahren im Vertrieb beschloss ich im Jahr 2010, diese „Szene“ nur noch aus dem Blickwinkel des Autors zu begleiten. Ich verfasse seit dem für sehr viele Finanz- und Wirtschaftsportale im Internet Ratgeberartikel, News und Analysen zu diesem Themenkreis.