Zunächst in Deutschland und in England ist nun auch das Werk in Steyr von Kurzarbeit betroffen.
Wie bekannt wurde, hat das BMW-Werk in Steyr 800 Mitarbeiter von 4.400 Mitarbeitern zur Kurzarbeit angemeldet. Der Grund ist ein Mangel an Halbleiter-Chips. Jedoch ist nicht die gesamte Produktion betroffen, sondern lediglich zwei Montagebänder stehen still. Wie kam es dazu?
Produktionsausfälle aufgrund eines Chip-Mangels
In Steyr ist man zuversichtlich, dass es zu keinem vollständigen Produktionsstillstand kommen wird. Klar wird das jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt sein. Nicht nur das BMW-Werk in Steyr ist von Produktionsausfällen betroffen, sondern die gesamte Autoindustrie.
- Bereits in der Vergangenheit sind in den BMW-Werken immer wieder Schichten ausgefallen.
- Nach Regensburg, Leipzig, Dingolfing und Oxford ist nun auch Steyr von Produktionsausfällen betroffen. Allein das Hauptwerk in München blieb bislang verschont. Der Grund lag stets in fehlenden Bauteilen für die Autos, die Computerchips enthalten.
In Leipzig konnten deshalb 4.000 BMWs nicht gebaut werden, in Dingolfing und Oxford beläuft sich die Zahl auf mehr als 10.000. In einigen Werken herrscht daher ein Einschichtbetrieb. Alternativ wird nur an einzelnen festgelegten Tagen gearbeitet.
In Steyr konnte das bislang vermieden werden, indem die Mitarbeiter in einen dreiwöchigen Betriebsurlaub geschickt wurden und Zeitguthaben aufgebraucht werden mussten. Jetzt mussten andere Maßnahmen ergriffen werden.
Ohne Halbleiter kein Auto
Von Produktionsausfällen ist jedoch nicht nur BMW betroffen. Auch Audi, VW, Daimler und Ford mussten bereits Kurzarbeit beantragen. Die Chips werden für die Elektronik moderner Autos benötigt. Ohne sie geht es nicht.
Für die Autobauer bedeutet deshalb der Mangel an Chips einen teilweisen Produktionsstillstand. Das führt nicht nur zur Kurzarbeit, sondern auch zu Lieferverzögerungen. Nachdem E-Autos immer mehr gefragt sind, könnte das den Chipmangel sogar noch verlängern. Hauptgrund für die Halbleiterkrise sind die Corona-Pandemie und ein starker Sturm in Texas.
Ein Ende in Sicht?
- Derzeit sieht es nicht so aus, als ob zeitnah wieder ausreichend Chips zur Verfügung stehen würden. Der Mangel wird weit in das Jahr 2022 hinein reichen.
- Infineon wies bereits darauf hin, dass etwa 2,5 Millionen Pkws im ersten Halbjahr des Jahres 2021 nur mit einer zeitlichen Verzögerung ausgeliefert werden konnten. Geschätzt wird, dass es tatsächlich 5 Millionen für das gesamte Jahr 2021 werden könnten.
Der Autohersteller Ford gab bereits bekannt, dass etwa 1 Million Pkws von diesem Mangel betroffen sind. Hersteller wie Hyundai und Toyota dagegen haben sich bereits vor der Krise mit Chips eingedeckt. Daher sind sie abgesichert und prognostizieren für das Jahr 2021 sogar Gewinne.