Warum sollte man überhaupt einen Notgroschen definieren und nicht alles auf das Sparbuch legen?
Vor 30 Jahren musste man sich um die Verwahrung und Vermehrung seines Vermögens keine Gedanken machen, das Sparbuch war eine sehr sichere und ertragreiche Möglichkeit, seine Ersparnisse so gut wie risikofrei auf die Bank zu legen und sogar mit einem Zinssatz von 3-5% jährlich zu vermehren, doch diese Zeiten sind leider vorbei.
Heute bekommt man mit einem guten Sparbuch Zinssätze im unteren Zehntelprozent-Bereich, bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2% in den letzten Jahren verbrennt man also am Sparbuch real Jahr für Jahr 2% seines Ersparten, die Zahl bleibt zwar gleich, jedoch wird die Kaufkraft weniger.
Es ist also sehr wichtig, einen Großteil seiner Ersparnisse gewinnbringend anzulegen und gleichzeitig einen ausreichend hohen Notgroschen zu haben.
Inhaltsverzeichnis
Was kann man also dagegen tun?
Die gute Nachricht: Es gibt genügend Möglichkeiten mit überschaubarem Risiko, um sein Geld auch heute noch gut vermehren zu können.
Geldanlage mit ETFs – Geld ansparen & investieren
Als beste Alternative zum Sparbuch eignet sich die Investition in sogenannte ETFs, diese bilden einen großen Index ab und enthalten die größten Unternehmen der Welt, wenn man einen Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren hat, wird man hier im Durchschnitt 5-7% Rendite pro Jahr einfahren können, je nach wirtschaftlicher Entwicklung mal mehr, mal weniger.
Riskant aber mit hohen Renditechancen – Kryptowährungen
Außerdem besteht noch die Möglichkeit zur Investition in Kryptowährungen oder Sachwerte, wie teure Uhren oder Kunstwerke, dies sollte man jedoch eher als zusätzliche Diversifikation für das Portfolio ansehen und nicht zu sehr gewichten, da zwar die Renditechancen viel höher sind, das Risiko für Totalverluste jedoch im Vergleich zu Aktien und ETFs auch dementsprechend ansteigt.
Wie hoch sollte dieser Notgroschen nun sein?
Viele Leute, die in Aktien oder andere Anlagemöglichkeiten investieren laufen Gefahr, ihre gesamten Ersparnisse zu investieren. Doch genau das ist der größte Fehler, denn was passiert, wenn plötzlich Haushaltsgeräte neu gekauft werden müssen, man ein neues Auto braucht usw.?
- Für genau diese Fälle hat man einen Notgroschen, ein Puffer, der immer verfügbar auf einem Bankkonto oder Sparbuch liegt und wo nicht die Vermehrung, sondern die sofortige Verfügbarkeit wichtig ist.
- Quelle: https://startupboat.eu/wie-hoch-sollte-mein-notgroschen-sein/
Sie werden sich nun denken, warum sollte ich so etwas brauchen, sollte einer der genannten Fälle eintreten verkaufe ich einfach einen Teil meiner Aktien oder Kryptowährungen, doch genau hier liegt das größte Problem begraben: Aktien sind zwar langfristig sicher und gewinnbringend, unterliegen aber kurzfristig starken Schwankungen und können während Krisenzeiten wie jetzt schon mal 10-20% fallen, wenn sie die Aktien einfach halten, werden sich diese früher oder später wieder erholen und wieder steigen, wenn Sie diese Buchverluste jedoch realisieren und verkaufen, so realisieren auch den Verlust.
Sie sehen also: Investieren Sie niemals Geld, auf das Sie nicht die nächsten 5-10 Jahre verzichten können oder das Sie gar zu einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb dieser Zeitspanne brauchen können, denn dann werden Sie nicht viel Freude am Aktienmarkt haben.
Wie hoch sollte mein Notgroschen sein? – Höhe
Als Faustformel für den Notgroschen gelten zwei bis fünf Monatsgehälter, dies kann man jedoch nicht pauschalisieren, da jeder Mensch andere Einnahmen und Ausgaben hat, aus diesem Grund ist meine Empfehlung folgende:
Alle Ausgaben genau berücksichtigen
Notieren Sie sich in einem durchschnittlichem Monat alle Ausgaben, die Sie für Miete, Betriebskosten, Versicherungen usw. haben, diese Monatsausgaben multiplizieren sie mit drei, so berücksichtigen Sie das Risiko des Jobverlustes und könnten in diesem Fall mindestens drei Monate ohne Job normal weiterleben. Zum Schluss legen Sie nochmal pauschal 5000€ dazu, um alle unerwarteten Schäden oder Reparaturen zahlen zu können.
Notgroschen nur für echte Notfälle nutzen
Die sich aus dieser Aufstellung ergebende Summe legen Sie auf ein Sparbuch oder Bankkonto und entnehmen wirklich nur Geld für die oben genannten Fälle und auch nur im Notfall, auf keinen Fall für andere Sachen.
Halten Sie sich an diese Richtlinien, werden Sie Ihre Ersparnisse kontinuierlich vermehren und nie Gefahr laufen, Ihre Investitionen wegen Geldnot verkaufen zu müssen.
Weitere Quellen & Tipps zum Thema Notgroschen ansparen
- Rechner zum Thema „Wie hoch sollte mein Notgroschen sein?“ – https://www.etf4good.de/notgroschen-wie-hoch-sollte-er-sein/
- Die besten Tipps für die eiserne Reserve – https://www.kinderleichtefinanzen.de/notgroschen-wie-hoch/
- Wie viel braucht man für den Notgroschen, wie kann man diesen ansparen? – https://www.hermoney.de/ihr-wissen/investieren/geldanlage/tagesgeld-gut-fuer-den-notgroschen/
