Bankkonten für Kinder sind in Österreich und Deutschland längst Usus. Ob die Vorteile der Kontoführung für die jungen Erwachsenen überwiegen, ist jedoch umstritten.
Irgendwann ist es soweit – Ihr Kind wird öfter mit Geld zu tun haben und es wird Zeit für das erste Girokonto. Für Eltern und Kinder ist das meist kostenlos, und die erste Bankkarte mit eigenem Namen bedeutet neue Freiheit. Allerdings ist das Ganze nicht ganz unproblematisch.
Inhaltsverzeichnis
Welches Konto?
Achten Sie bei der Auswahl eines Kinderkontos darauf, dass Ihre Bank keine Grundgebühr für das Konto und die verknüpfte Karte erhebt. Kinderkonten sind viel einfacher als Erwachsenenkonten. Die Auswahl ist größer, weil Banken neue Kunden frühzeitig binden wollen. Sie sollten jedoch prüfen, ob Ihnen anderweitig Gebühren, wie etwa Überweisungen oder Abhebungen, angefallen sind.
Ihre Kinder sollten einfachen Zugang zu Bargeld haben: Überprüfen Sie daher die Anzahl der Geldautomaten, an denen sie kostenlos Bargeld erhalten können, und ob es welche in der Nähe gibt. Möglich sind Sparkassen und öffentliche Banken sowie Direktbanken, die kostenloses Bargeld über Visa oder Mastercard anbieten. Denn die Direktbank wickelt auch Karten für die Konten der Kids ein – sicher keine Kreditvergabe.
- Banken bieten nicht nur Girokonten für Kinder an. Einige Finanzinstitute haben auch Sparkonten und Tagesgelder, die hohe Zinsen zahlen. Kinder erhalten in der Regel höhere Zinsen als erwachsene Kunden – allerdings meist nur für kleinere Beträge: Banken legen Höchstanlagengrenzen fest oder zahlen fast nie Zinsen auf größere Beträge.
- Eltern können für ihr Kind auch ein Vormundschaftskonto bei der Bank eröffnen und das Geld so in einen Fonds investieren. Überprüfen Sie auch Ihre Bank auf andere kinderfreundliche Angebote, wenn Sie zwischen mehreren Jugendkonten wählen müssen. Das erleichtert die Auswahl.
Wie geht man vor?
Kinder unter sieben Jahren sind nicht geschäftsfähig. Ab dem 7. Geburtstag ist die Geschäftsfähigkeit Minderjähriger eingeschränkt. Sie können einen Vertrag abschließen, aber die Eltern müssen immer zustimmen, da es kaum Verträge gibt, die nur rechtliche Vorteile bringen.
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Daher müssen auch die Eltern einer Kontoeröffnung zustimmen – beide, auch wenn sie getrennt sind. Ausnahme: Hat ein Elternteil das alleinige Sorgerecht, muss er dies mit einer Vormundschaftsverfügung nachweisen. Dieses Dokument muss auch von unverheirateten Elternteilen vorgelegt werden, die das gemeinsame Sorgerecht haben. Haben die Eltern unterschiedliche Nachnamen, muss zusätzlich eine Heiratsurkunde vorgelegt werden.
- Eltern weisen ihr Kind mit einer Kopie der Geburtsurkunde aus, Eltern müssen sich mit einem Personalausweis ausweisen. Welche Unterlagen von der Bank verlangt werden, hängt von der jeweiligen Bank ab.
- Getrennte Eltern, die nicht gemeinsam ein Konto in einer Filiale eröffnen oder Postident-Dokumente gemeinsam unterschreiben möchten, sollten sich an die Bank ihrer Wahl wenden, um zu prüfen, ob die Bank für solche Situationen eine Lösung anbietet.
Es gibt eine Ausnahme: Wenn Ihr minderjähriges Kind einen Arbeitsvertrag hat, dann kann es ohne Ihre Zustimmung ein Konto eröffnen. Allerdings müssen Sie dem Arbeitsvertrag zunächst zustimmen. Wenn sie den Vertrag öffnen, trägt das Kind den Vertrag mit sich. Diese Ausnahme gilt nicht für Praktikanten.
Das Besondere am Kinderkonto
Eltern können bestimmte Funktionen eines Jugendkontos einschränken. Bei einigen Banken können Sie beispielsweise den Betrag angeben, den Ihr Kind abheben kann. Es gibt auch Einschränkungen beim Schulwechsel, die meisten kleinen Kinder dürfen die Schule überhaupt nicht wechseln, nur nachdem ihre Eltern zugestimmt haben. Taschengeldkonten beinhalten meist eine Girokarte, mit der die Kinder bezahlen oder Bargeldabhebungen machen können.
Preise und Konditionen vergleichen
Es ist wichtig, sich nach Preisen und Konditionen zu erkundigen. Nur so können Angebote verglichen werden.
Wie viel kostet es, Geld an einem Geldautomaten abzuheben? Sind Kontoauszüge, Zahlungen und Bestellungen elektronisch kostenlos? Wie viel kostet Papier? Ist ein Jugendkonto – wie ein Kinderkonto – ein reines Guthabenkonto?
Welche Vorteile bieten die Kinderkonten?
Egal, ob es sich um das Sparen für den eigenen Führerschein oder um die berufliche Weiterbildung der Kinder geht- Ziel ist es, die Summe am Konto bis zur Volljährigkeit stetig steigen zu sehen.
Das Ersparte kann dann monatlich in Form von Studienbeihilfen ausgezahlt werden, etwa wenn man einen Studienabschluss anstrebt und dieser auf die eine oder andere Weise finanziert werden muss. Eine andere Möglichkeit ist natürlich, das Jahr für Jahr angesammelte Geld den Kindern und Enkelkindern in einer einzigen Summe zu schenken, damit sie damit einen Führerschein, ein Auto oder Möbel aus seiner ersten Wohnung bezahlen können.
- Ein weiterer und großer Vorteil für viele Kinder ist, dass man mit einem Kinderkonto früh den Umgang mit Geld lernt.
Ob Kinder ein Konto brauchen oder nicht, ist heutzutage ein heißes Thema und immer noch umstritten. Einerseits müssen Kinder zu selbstständigem Handeln und Denken erzogen werden, andererseits schreitet der Modernisierungsprozess voran, zum Beispiel beim immer schneller voranschreitenden Online-Banking, bei dem Eltern Angst haben, den Überblick zu verlieren und ihre Kinder werden sie loswerden. Spätestens ab einem bestimmten Alter sollten Jugendliche über ein eigenes Konto verfügen, etwa wenn das Kind ins Ausland zur Schule geht oder ein ähnliches Geschäft im Gange ist. Insgesamt müssen Eltern ein neues Verständnis dafür entwickeln, dass Elternschaft das Erlernen des Umgangs mit Geld beinhaltet. Woher kommen Geldmittel und wofür sollen sie verwendet werden? Kinder müssen lernen, finanzielle Zusammenhänge zu verstehen.
Quellen & Tipps zum Kinderkonto in Österreich
