Der Sozialminister Hundstorfer will die Kurzarbeit jetzt weiter ausdehnen. Er ist der Meinung, dass die Kurzarbeit die beste Reparatur für jede Wirtschaft ist. Der Minister fordert nun die Anpassung von 18 auf 14 Monaten, wie es bereits in Deutschland der Fall ist.
In der letzten Woche gab es heftige Gespräche zwischen Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und dem niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) in St. Pölten. Dabei ist der Sozialminister von der Kurzarbeit überzeugt und will dies auch durchsetzen. Er sieht, dass die Menschen im System bleiben und nicht entlassen werden. Derzeit sind bundesweit 56.000 Menschen in der Kurzarbeit und die Dimensionen sollen nach seiner Auffassung noch weiter steigen. Dabei will er analog zu Deutschland handeln, die ebenso die Kurzarbeit von 18 auf 24 Monate erhöht haben. Allerdings ist dafür ein Nationalbeschluss erforderlich. Dennoch musste der Minister auch darauf verweisen, dass die Arbeitslosenquote in Österreich, als einziges Land in Europa, von April auf Mai gesunken ist. Große Unternehmen haben die Lehrlingszahlen sogar erhöht. Allerdings muss sich die Regierung immer noch bemühen, damit es eine Ausbildungsgarantie für die Lehrlinge gibt.
Die Kurzarbeit bringt jedoch einige Nachteile mit sich, vor allem wenn man sie ebenso verlängern will, wie in Deutschland. Schon jetzt gebe es Wettbewerbsnachteile für heimische Betriebe. Mit der verlängerten Kurzarbeit könnte dies noch mehr ansteigen. Man geht jedoch von einem weiten Anstieg in den Kurzarbeitszahlen aus, allerdings nicht mehr mit dieser dramatischen Geschwindigkeit, wie bisher. Weitere 6.813 Anmeldungen sind für Juni bereits in der Warteschleife.